Ehrenamt

Anlaufstellen, Projekte, Möglichkeiten zu helfen

Marion Grossmann

„Die Arbeit macht einfach Sinn. Ich habe das Gefühl, ich tue etwas, das den Leuten hilft. Wenn wir faire Preise zahlen, dann können die Menschen in den Erzeugerländern ihre Familien besser versorgen. Dazu beizutragen ist für mich eine gewisse Befriedigung“

Marion Grossmann engagiert sich seit 2007 für fairen Handel. Mindestens 10, manchmal aber auch bis zu 20 Wochenstunden ist sie im Weltladen der Diakonie
im Dorothee-Sölle-Haus (Königstraße 54) tätig. Ehrenamtlich.

Harald Prokosch

„Es ist doch Wahnsinn, was wir alles an Lebensmitteln wegwerfen. Dieses ganze Essen zu retten, das ist eine tolle Motivation. Mit einer Tour können wir eine Tonne an Nahrung vor dem Abfall bewahren. Wer bei der Tafel hilft, der weiß genau, dass er etwas Sinnvolles tut. Und man lernt Hamburg richtig gut kennen, auf den Fahrten. Jede Ecke.“

Harald Prokosch ist gelernter Journalist und arbeitet als selbstständiger Unternehmensberater. Mindestens einmal die Woche unterstützt er ehrenamtlich die Hamburger Tafel und holt Lebensmittel von Supermärkten und Bäckereien ab, die später kostenlos an Bedürftige verteilt werden.

Atena Baghian und Ali Ferdows

"Sonntags nach dem Gottesdienst sind wir beim Kirchencafé in der Gemeinde Schiffbek-Öjendorf aktiv. Aber das ist nur ein Beispiel. Wir helfen Flüchtlingen, sich zurecht zu finden, übersetzen, begleiten, nehmen die Angst. Viele Menschen aus der Gemeinde haben uns geholfen. Wir wollen etwas davon wiedergeben."

Ali Ferdows ist gelernter Techniker und kam vor sechs Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Seine Frau Atena Baghian zog zwei Jahre später nach.

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Ehrenamt in Hamburg

Rund 25.000 Freiwillige engagieren sich in und um Hamburg in Kirche und Diakonie. Ihre Aufgaben sind vielfältig. "Es gibt fast nichts, was es nicht gibt", sagt Matthias Pregla vom Institut für Engagementförderung des Kirchenkreises Hamburg-Ost.

Freiwillige gestalten Kirche und Diakonie mit. Sie hören zu, machen Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für ihre Gemeinde. Sie pflegen Gärten, erledigen Büroarbeiten, besuchen ältere Menschen, begleiten Flüchtlinge zu Behörden und vieles mehr. Sie machen durch ihren Einsatz, ihre Entscheidungen und Kompetenzen vieles erst möglich.

Sie möchten sich auch engagieren? Wie Sie das passende Ehrenamt finden, erfahren Sie auf dieser Seite. 

Zuhören im Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri - Copyright: BSZ St. Petri
Zuhören im Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri

Loslegen, aber wie?

Wer sich engagieren möchte, hat viele Fragen: Was passt zu mir? Wie finde ich das richtige Angebot? Wen kann ich ansprechen? Im Kasten rechts finden Sie Tipps zum Vorgehen. Hilfreich ist es auch, wenn Sie vor einem Gespräch eine Liste für mögliche Lieblingsbeschäftigungen anlegen und sich überlegen, wie viel Zeit Sie gerne spenden würden.

Erste Schritte

  • Fragen Sie bei Ihrer Kirchengemeinde an. Welche das ist, können Sie hier herausfinden. In den Gemeinden gibt es in der Regel gut eingespielte Betätigungsfelder für ehrenamtliches Engagement. Rufen Sie im Kirchenbüro an und fragen Sie, wer für die Ehrenämter zuständig ist.

  • Sie können auch beim ServiceTelefon Kirche und Diakonie Hamburg nach Projekten Ihres Interesses fragen. Die MitarbeiterInnen sind unter 040/30 62 03 00 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

  • Angebote und Ansprechpartner der Diakonie – der sozialen Arbeit der evangelischen Kirche – finden Sie hier.

  • In vielen Bezirken Hamburgs gibt es Freiwilligenagenturen. Sie informieren Interessierte zum bürgerschaftlichen Engagement und vermitteln Tätigkeiten, die zur eigenen Neigung passen. Zur Website

Köpfe zusammenstecken für einen guten Zweck - Copyright: yanlev/fotolia
Köpfe zusammenstecken für einen guten Zweck

Jung und engagiert

Einige tausend Jugendliche sind in Hamburgs Kirchengemeinden ehrenamtlich aktiv. Sie leiten Freizeiten, gestalten Gottesdienste, engagieren sich in sozialen Projekten. Sie bringen ihre Talente ein – musikalisch, kreativ, spielerisch, moderierend. Das nötige Handwerkszeug für Gruppen lernen sie bei Schulungen wie '14plus' oder der 'Teamercard'. Kleiner Nebeneffekt: In Hamburg kann man sein kirchliches Engagement sogar ins Schulzeugnis eintragen lassen – ein Plus bei Bewerbungsgesprächen.

Ursel Neuhoff ist in Rellingen für die Turmuhr zuständig - Copyright: Stephan Wallocha/epd-bild
Ursel Neuhoff ist in Rellingen für die Turmuhr zuständig

News aus Hamburg

Lesen Sie von Menschen, die sich in Kirche und Diakonie engagieren. Erfahren Sie bei kirche-hamburg.de, was sich Neues im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit entwickelt. Zu den aktuellen Texten geht es hier

Hintergründe erfahren

  • Ehrenamt und Freiwilliges Engagement waren in der Kirche immer zentral. Schon im Neuen Testament wird erzählt, wie Menschen durch Wahl beauftragt wurden, für andere in der Gemeinde  zu sorgen, die sonst zu kurz gekommen wären. Die Wahl der sieben Diakone ist nachzulesen im Neuen Testament, Apostelgeschichte 6. Das öffentliche Ehrenamt ist im 16. Jahrhundert im Rahmen der Neuordnung der "Armenfürsorge" entstanden. 

  • Heute gibt es eine große Bandbreite von Freiwilligenarbeit und Ehrenamt in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, auch in der Kirche. Ehrenamt stiftet Sinn. Es wird wichtiger für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft im Zeichen einer sich ständig verändernden Welt. Bestes Beispiel hierfür ist das Engagement für und mit Geflüchteten.

  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fachstellen der beiden Hamburger Kirchenkreise und des Diakonischen Werks beraten und schulen Gemeinden, Institutionen und Interessierte zum ehrenamtlichen Engagement. Ansprechpartner finden Sie hier: