Ein Gottesdienst zu einem unbekannten Schatz der Bibel

Gott ist in der Bibel nicht einfach nur der Herrgott. Wenn wir genauer hinschauen, können wir sehen: in der Bibel ist Gott wild und wunderbar, faszinierend und auch beängstigend. Ein wenig bekannter biblischer Segensspruch konfrontiert uns mit ungewohnten Vorstellungen: Segen kommt nicht nur vom Himmel, sondern auch aus der Tiefe. Jakob - ein sterbender Vater- segnet seinen Sohn Josef mit Segen der Brüste und Segen des Mutterleibs. In der hebräischen Bibel wird Gott hier mit dem Namen "El-Shaddai" genannt. El-Shaddai ist Gott mit den milchvollen Brüsten, die uns nährt und erhält wie eine stillende Mutter, Gott, die es regnen lässt und die Menschen, Vieh und Felder fruchtbar macht. Gott aber auch, die zerstört und tötet, die donnert und blitzt.

Dass Jakob in seinem Segen ausgerechnet diesen Gottesnamen El-Shaddai wählt, zeigt einerseits, dass er Josef Fruchtbarkeit wünscht, und dass für ihn immer auf vollkommene Weise gesorgt sein möge. Andererseits wünscht er ihm auch den Segen der Gottheit, die beendet, wenn es an der Zeit ist, dass etwas gehen muss. Den Segen Gottes, der uns Menschen dabei helfen kann, etwas oder jemanden loszulassen. Dieser Vater wünscht seinem Kind die ganze Fülle des Seins voller mütterlichem Segen. Wenn du Lust hast zu erfahren, was es alles damit auf sich haben könnte und keine Angst hast, dein Gottesbild einmal in Frage zu stellen, komm zum Gottesdienst am Sonntag, 29. Oktober, 10:30 Uhr im Vicelin-Haus.

Heike Shelley