Erntedankfest 82 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf landen im Müll

In diesem Jahr feiern evangelische Gemeinden in und um Hamburg das Erntedankfest zwischen dem 30. September und 14. Oktober. Mit dem Fest erinnern Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Traditionell werden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Auch Kindern soll das Erntedankfest die Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion bewusst machen. Es soll zeigen, wie die Milch in die Tüte und das Gemüse in die Dose oder auf den Teller kommt.

 

Als Termin für Erntedank ist in der Regel der erste Sonntag im Oktober. Viele Gemeinden feiern das Schöpfungsfest aber bereits im September. Lange Zeit gab es keinen einheitlichen Festtermin, weil die Ernte nicht überall zur selben Zeit eingebracht wurde.

 

Umweltschutz und Gentechnik

Das Fest soll auch deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfung nicht unter Kontrolle hat, weil er selbst Teil der Schöpfung ist. Heute spielen die Themen Umweltschutz und Gentechnik eine immer größere Rolle bei diesem Kirchenfest, das etwa seit dem dritten Jahrhundert begangen wird.

 

Mit der Bitte des Vaterunsers "unser tägliches Brot gib uns heute" wird zugleich an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher meist mit Aktionen der Solidarität zugunsten notleidender Menschen verbunden. In Evangelischen Kirchen werden Spenden für die Aktion "Brot für die Welt" gesammelt.