C20-Gipfel "Beten hat eine politische Dimension"

Pastorin Corinna Schmidt leitet das Ökumenische Forum Hafencity

Vertreter von rund 250 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kommen an diesem Wochenende in Hamburg zusammen – als Stimme der Zivilgesellschaft zum G20-Gipfel in drei Wochen. Das Ökumenische Forum Hafencity begleitet das zweitägige C20-Treffen mit Stundengebeten. Was sie sich davon erhofft, erklärt Leiterin Pastorin Corinna Schmidt

Frau Schmidt, Stundengebete zum C20-Gipfel: Warum machen Sie das?
Zu diesem Treffen kommen Menschen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Wir möchten sie darin stärken, ihren Auftrag wahrzunehmen und ihre Ideen und Positionen zu vertreten.

Wie soll das genau passieren?
Die Stundengebete beginnen am Sonntag um 12 Uhr und enden am Montag um 18 Uhr. Insgesamt 22mal laden wir an beiden Tagen zur vollen Stunde in unsere Kapelle ein. Jedes Gebet beinhaltet einen Bibeltext und einem Impuls zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Menschen verschiedener Konfessionen leiten die Gebete.

Was erhoffen Sie sich davon?
Wir wollen die Teilnehmenden von C20 ansprechen, ihnen eine Möglichkeit geben, zur Ruhe zukommen, sich von Gebeten getragen zu fühlen, sich geistig zu erfrischen. Auch das Café Elbfaire  ist parallel geöffnet.

Sind nur die Vertreter der NGOs eingeladen?
Nein, jeder kann und soll mitbeten. Das Gebet trägt und wirkt – unabhängig davon, wie viele Menschen zusammenkommen. Es hat auch eine politische Dimension und erinnert uns an die Gemeinschaft der Christinnen und Christen weltweit. Zum G20-Gipfel im Juli wird es sogar ein 24-Stunden-Gebet in unserer Kapelle geben. 

Wie geht es danach weiter?
Nach dem Gipfel am Montagabend planen wir eine Gesprächsrunde mit zwei Teilnehmenden des C20-Gipfels: Eva Hanfstängl ist Referentin für Entwicklungsfinanzierung bei Brot für die Welt und Martin Tsounkeu gehört zum Africa Development Interchange Network. Sie beantworten Fragen. Etwa: Wie geht es mit dem Kommuniqué weiter, das die C20 beschließen werden? Hat es überhaupt Chancen wahrgenommen zu werden? Wir laden alle Hamburger und Hamburgerinnen herzlich dazu ein.

Das Projekt ist eine Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, des Ökumenischen Forums Hafencity und der Initiative Gemeinsam für Hamburg.