Bethlehemkirche Eimsbüttel Bundesweit erste Kita in denkmalgeschützter Kirche eröffnet


Die evangelische Gemeinde hatte die 1958/1959 erbaute Bethlehemkirche aus finanziellen Gründen im Jahr 2005 entwidmen müssen. Das heißt, das Gebäude wurde nicht mehr als Kirche für Gottesdienste und sakrale Zeremonien nutzt.



Im März 2009 bekam das Hamburger Büro Stölken Schmidt Architekten BDA den Auftrag, ein Kindergartenhaus im Kirchenschiff zu bauen. Während die Kirche fast vollständig entkernt wurde, blieb der Altarbereich bewusst erhalten. Er dient nun zwei Kindergartengruppen sowie zwei Spielkreisgruppen mit insgesamt 66 Kindern für religionspädagogische Arbeit. Hauptpastor und Propst Johann Hinrich Claussen betonte anlässlich der Eröffnung: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, die Bethlehemkirche zu erhalten und zugleich einer neuen Nutzung zuzuführen.“

 


Das innovative Bauprojekt „Haus im Haus“ kostete 1,2 Millionen Euro. Der Umbau erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg. In das Kirchendach wurde ein zwölf Meter langes und drei Meter breites Oberlicht integriert. Den lichten Eindruck der Kita in der Kirche betonen zwei gläserne Gruppenräume. Anstelle der Orgel befinden sich auf der Empore nun die Büroräume des Kita-Teams. Dort, wo früher Kirchenbänke standen, können die Kinder jetzt bei jedem Wetter die 250 qm große Spielfläche nutzen. Das zweistöckige Kita-Gebäude selbst verfügt über 200 qm.


 

Der 37 Meter hohe Turm der Bethlehemkirche bleibt erhalten, genauso wie die bronzene Kirchen-Eingangstür des Hamburger Künstlers Fritz Fleer (1921-1997). Kita-Leiterin Kirsten Dieckow: „Für mich ist der Traum in Erfüllung gegangen, dass wir diesen wunderbaren Ort der Erinnerungen nicht zurücklassen müssen, sondern nun neu mit Leben füllen können.“

 



Susanne Gerbsch / mk (www.kirche-hamburg.de)