Diakonie erklärt Verhandlungen für gescheitert Demenzkranke sind Opfer der Kürzungen im Sozialhaushalt

Seit einigen Jahren entstehen nach Angaben der Diakonie immer mehr Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz. In überschaubaren, familienähnlichen Gruppen werde dort der Alltag für und von Dementen so normal wie möglich gestaltet. Die Betreuung in diesen Wohngemeinschaften unterscheide sich von anderen Betreuungsformen durch die ständige Anwesenheit einer Präsenzkraft, die sich um die normalen Dinge des täglichen Lebens kümmert, mit den Bewohnern kocht und die Alltagsbetreuung sicherstellt. Diese Betreuungsform trägt demnach zu einer vertrauten und verlässlichen Umgebung bei, die gerade für demente Menschen die Lebensqualität trotz und mit dieser Krankheit erheblich verbessert. "Dies wurde angesichts der unzureichenden Berücksichtigung der Krankheit Demenz bei der Einstufung in die jeweiligen Pflegestufen durch die Pflegeversicherung bisher von allen Seiten begrüßt und unterstützt", sagte der Diakonie-Vorstand weiter.

 

Wohngemeinschaften auch in Pflegeheimen zu ermöglichen und zu etablieren, war laut Diakonie das Ziel der seit 2003 gemeinsam mit der Sozialbehörde erarbeiteten qualitativen Grundlagen für den Betrieb von Wohngemeinschaften. Diese gemeinsamen Bemühungen mündeten in die von der Sozialbehörde verabschiedeten „Fachlichen Anforderungen an die Qualitätsentwicklung in stationären Wohngemeinschaften“. Mehrere Träger von Pflegeeinrichtungen hätten sich in der Zwischenzeit auf dieser Grundlage mit der Entwicklung der neuen Konzepte beschäftigt und sie zum Teil schon umgesetzt. So seien im ELIM Seniorencentrum Bergedorf zwei Wohngemeinschaften entstanden, in denen 24 Menschen mit Demenz betreut und gepflegt werden.

 

Der Betrieb dieser Wohngemeinschaften sei auf Grund der kontinuierlichen Anwesenheit der Präsenzkräfte personalintensiv und dadurch teurer als herkömmliche Pflegeeinrichtungen. Unter den derzeitigen Bedingungen würden je nach Belegungsstruktur rund zwei zusätzliche Kräfte für die Betreuung von 24 Bewohnerinnen und Bewohnern in den beiden Wohngemeinschaften benötigt.

 

Das Diakonische Werk fordert die Sozialbehörde auf, die Finanzierung des Mehrbedarfs in Wohngemeinschaften sicherzustellen, um so die Versorgung von Menschen mit Demenz zu verbessern.

 

Steffen Becker/mk (www.kirche-hamburg.de)