Ehrenamt "Die Arbeit macht einfach Sinn"


Wenn sie im Weltladen der Diakonie Hamburg aushilft, dann ist Marion Grossmann in ihrem Element. Neben dem Sortieren, Auspacken und Verkaufen der Ware erzählt sie auch immer wieder Geschichten zu den Hintergründen der Produkte. Seit 2007 engagiert sich die ehemalige Lehrerin für fairen Handel. Mindestens 10, manchmal aber auch bis zu 20 Wochenstunden ist sie dafür im Einsatz. Ehrenamtlich.

„Die Arbeit macht einfach Sinn. Ich habe das Gefühl, ich tue etwas, das den Leuten hilft. Wenn wir faire Preise zahlen, dann können die Menschen in den Erzeugerländern ihre Familien besser versorgen. Dazu beizutragen ist für mich eine gewisse Befriedigung“, erklärt Marion Grossmann.

Engagement für eine bessere Welt

Im Geschäft in der Königsstraße stehen die Regale voller Kaffee, Zucker, Kakao und Tee. Der Weltladen der Diakonie ist nicht das einzige Geschäft, in dem Marion Grossmann ehrenamtlich arbeitet. Seit 2011 unterstützt sie den Weltladen Ottensen und engagiert sich für einen Verein, der Kredite an nachhaltige Projekte in der ganzen Welt vergibt. 

„Die Menschen, denen es schlecht geht, die können vielfach nichts dafür. Ich denke wir müssen uns bewusst sein, dass es uns sehr gut geht und dass das nicht selbstverständlich ist. Ich hatte schon als junger Mensch immer den Wunsch bei einer großen Hilfsorganisation zu arbeiten“, sagt die ehemalige Lehrerin.

Ihren zweiten Wunsch, in Afrika zu leben, den hat sich Marion Grossmann nicht erfüllt. Dafür lernt sie über ihre Tätigkeit aber viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern kennen. Vor Kurzem erst war ein Bauernvertreter aus Peru eingeladen worden, die Arbeit der bäuerlichen Kaffee-Produzenten in Europa vorzustellen. Solche direkten Kontakte, sagt Marion Grossmann, sind eine tolle Motivation. Bei dem Workshop habe der peruanische Gast gesagt „Ich fühle mich hier wie in einer großen Familie“.

Nordkirche will Ehrenamt fördern

Etwa 80.000 Ehrenamtliche gibt es in der Nordkirche. Auf der 20. Tagung der Landessynode wurde gerade erst beschlossen, das Ehrenamt stärker zu fördern und die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen auszubauen. Das Kirchenparlament betonte, dass ein Ehrenamt Freude bringen soll. Ehrenamtliches Engagement dürfe nicht dafür genutzt werden, die Arbeit von Hauptamtlichen zu ersetzen.

Eine Haltung, die Marion Grossmann in Bezug auf die Freude teilt. Denn sich bei der Arbeit gebraucht zu fühlen und anderen zu Helfen, ist für sie die beste Motivation.