Die Nacht der Kirchen ist ihr Ding

Mit ganzen Herzen dabei: Renate Endrulat organisiert die Nacht der Kirchen in ihrer Gemeinde

Hamburg – Sie hat sich extra eine Luftpumpe gekauft. Und schon zwei rote Ballons in Herzform aufgeblasen. Die restlichen sind für die Besucher der Nacht der Kirchen an diesem Sonnabend bestimmt. „beherzt“ heißt das Motto des größten ökumenische Festes, zum dem 130 Kirchen in und um Hamburg ihre Türen öffnen.

Renate Endrulats Herz schlägt für die Friedenskirche in Eilbek. Hier ließen sich schon ihre Großeltern trauen, hier wurde sie selbst getauft und konfirmiert.

Seit 15 Jahren engagiert sich die gelernte Immobilienkauffrau in ihrer Gemeinde ehrenamtlich. Unter anderem ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig – und damit auch für die Nacht der Kirchen.

Sie hat sogar Bonbons mit Herzmuster geordert

Renate Endrulat ist eine Allrounderin: Sie überlegt sich das Programm, engagiert die Künstlerinnen und Künstler, leitet die rund 15 ehrenamtlichen Helfer an und moderiert. „Die Nacht der Kirchen ist meine Herzensangelegenheit“, sagt sie. Selbst Bonbons mit roten Herzen in der Mitte hat sie geordert.

In den ersten Jahren traten vor allem Gruppen aus der Gemeinde auf, erinnert sich Renate Endrulat. Der Flötenchor spielte, ein pensionierter Pastor las. Der Anspruch habe sich gesteigert: „Wir wollen mehr bieten.“

An diesem Sonnabend können die Besucher dem Gospelchor „The Ileback Singers“ lauschen. Eine Jazzband lässt die Herzen swingen, Liebeslieder stehen auf dem Programm und ein Theaterstück. Die Stunde zwischen 21.15 und 23.30 ist mutigen Frauen und Männern aus Bibel und Geschichte gewidmet.

Eine Wand aus Herzenswünschen

Den Abend hindurch können Besucher ihre Herzenswünsche auf rote Herzkarten schreiben und an eine Pinnwand heften. "Die werden dann zu Mitternacht mit in den Segen genommen", sagt Renate Endrulat.

Jedes Mal zittere sie bis zum Schluss, ob genügend Menschen nach Eilbek kommen. „Doch dann ist die Kirche immer wie von Zauberhand gefüllt“, sagt sie. Viele Menschen aus anderen Stadtteilen sind zu Gast. Vielleicht finden sie wieder Kontakt zur Kirche, hofft sie. „Es ist toll, wenn wir unsere Freude teilen können."