Das Prinzip ist einfach: Die Energie, die beim längeren Laufen entsteht, kann man spirituell nutzen“, erläutert der passionierte Marathonläufer Frank Hofmann die Idee. Routinierte Läufer können sich in der Bewegung auf wesentliche Fragen konzentrieren. Das spirituelle Laufen kann so zu einer Art Spiegel des Lebens werden. Wie ein Gebet.
Läufer und Gläubige sind kreativer
Durch die physische Bewegung gerät auch im Kopf etwas in Bewegung. Das Ergebnis: Mehr Entspannung, Zufriedenheit und neue Erkenntnisse.“ Eine Studie der Sporthochschule Köln habe dies kürzlich belegt, sagt Hofmann. Demnach leben Läufer und Gläubige zufriedener und sind sogar kreativer“.
Offenbar wird durch das Laufen wie auch durch das Beten ein besonderer Mechanismus in Gang gesetzt, der zu geistigen Höhenflügen befähigt. Durch den Rhythmus entsteht so etwas wie ein Gefühl der Vertrautheit und Geborgenheit. Allerdings sei dafür Disziplin erforderlich, denn erst die Regelmäßigkeit der Übung verhilft zu diesen emotionalen Erfahrungen. Aber, schränkt er ein, es sei auch nicht so, dass sich beim Laufen "automatisch ein Fenster zu Gott öffnet".
Gemeinsamer Austausch
Damit der Treff dem sportlichen Niveau der Läufer auch gerecht wird, gibt es eine Gruppe für Anfänger und eine für geübte Läufer. Am Ende treffen sich beide wieder zum gemeinsamen Austausch, sagt Pastor Seemann.
Die Liturgie des Laufens besteht im Input: Gebete, Psalmen oder kurze Sinnsprüche gehören zum geistigen Futter bei der Alsterumrundung, bestätigt der Pastor. Er selbst baut bei seinen privaten Joggingrunden eine Liste mit Fürbitten ein. Früher habe er auch Psalmen beim Laufen auswendig gelernt.
Wenn das Beispiel der spirituellen Lauftreffs Schule macht, könnte die knifflige Frage der Theologiestudenten im Seminar künftig nicht mehr heißen, darf man beim Rauchen auch Beten? Sondern darf man beim Laufen auch Beten?
Wer noch einsteigen will, meldet sich bei der Petrikirche
Tel. Kirchenbüro: 040 - 325740-0
Termine:
Mittwoch, 31. August bis 28. September, um 18.30 Uhr -
Treffpunkt: Parkplatz Fährdamm an der Alster (Restaurant "Cliff")
Samstag, 10. September, 8.00 Uhr -
Treffpunkt: Eingang zum Jenischpark (Eingang Hochrad)