Gottesdienst Fehrs: "Terror ist der monströse Gipfel von Kriminalität"

Nein zu Gewalt und Terror, Ja zu Respekt und Toleranz mahnte Bischöfin Fehrs an

Hamburg - Die Terroranschläge von Brüssel überschatteten am Dienstag auch den Gottesdienst zum Tag der Kriminalitätsopfer in Hamburg. "Terror ist der monströse Gipfel von Kriminalität, egal welche religiösen oder politischen Rechtfertigungen die Täter heranziehen", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs in der Hauptkirche St. Jacobi.

Jeder, der Herz und Gewissen habe, blicke "mit Abscheu auf die Anschläge in Brüssel", fügte sie hinzu. Zugleich gelte: "Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen. Wir lassen uns nicht ein auf die Agenda der Fanatiker." Bereits zum 25. Mal fand bundesweit der "Tag der Kriminalitätsopfer" statt. Auch in Hamburg wurde der ökumenische Gottesdienst gemeinsam mit der Opferhilfeorganisation Weisser Ring gefeiert. "Ja zu Respekt und Toleranz, nein zu jeglicher Gewalt", lautete das Motto.

Auch Opfer brutaler Gewalt müssten irgendwann wieder in einer gewissen Normalität ankommen, sagte die Bischöfin. Doch um sich wieder als Mensch respektiert zu sehen und nicht dauerhaft als Opfer bemitleidet zu werden, brauche es Bewusstseinsschärfung. Auch im Blick auf die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche gelte es, ein klares Ja zu Respekt und Toleranz zu sagen - "gerade an einem Tag, wo in Brüssel verbrecherische Attentate uns verstören". Fehrs: "Wir sind an der Seite der Opfer, auch dort."

Der "Weisse Ring" ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Gegründet wurde sie vor 40 Jahren in Mainz. Initiator war der TV-Journalist Eduard Zimmermann (1929-2009), Moderator der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst".