Flüchtlingscafé "Refugio" erhält Preis der Nordkirche

Die Preisträger des Café Refugio mit der "Goldenen Giraffe", dem Symbol des Eine-Welt-Preises

Hamburg – Das Flüchtlingscafé „Refugio“ in Harburg ist am Freitag mit dem mit 3.000 Euro dotierten Eine-Welt-Preis der Nordkirche ausgezeichnet worden. Mehr als 50 Gruppen und Einzelpersonen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hatten sich beworben.

„Die Initiativen schlagen eine Bresche für die gerechte Gestaltung unserer Einen Welt“, sagte Synodenpräses Andreas Tietze bei der Verleihung in der Christianskirche in Ottensen. Als weiteres Hamburger Projekt wurde das Projekt „Plastik war gestern“ der Klasse 9c der Stadtteilschule Stellingen mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Das Café Refugio startete im November 2014 in den ehemaligen Jugendräumen der evangelischen Trinitatisgemeinde. Mittlerweile hat es an sechs Tagen in der Woche geöffnet, knapp 100 Helferinnen und Helfer engagieren sich. Die Besucher, die aus den benachbarten Unterkünften kommen, tauschen sich aus, lernen Deutsch, unterstützen sich gegenseitig. Zudem bieten die Ehrenamtlichen sportliche und kulturelle Aktivitäten an und begleiten zu Behörden. 

Ehrenpreis für die Klimapilger nach Paris

Der mit 2.000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Petrusgemeinde in Schwerin für ihr Flüchtlingsengagement. Seit 2013 haben 19 Menschen dort zudem Kirchenasyl gefunden. Eine Kooperation zwischen Lübeck und Mwika in Tansania zur Wasserversorgung erhielt den mit 1.500 Euro dotierten dritten Preis. Einen weiteren Ehrenpreis nahmen Akteure auf dem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Flensburg zum Klimagipfel nach Paris entgegen.

Der Eine-Welt-Preis wird seit 1996 alle zwei Jahre vergeben. Er richtet sich an Gruppen und Einzelne, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und „Beispielhaftes und Neues leisten“. Vergabe-Jury gehören Mitglieder der Kirchenleitung, der Landessynode und Fachleute in der Entwicklungszusammenarbeit an.