Kirchenasyl Flüchtlingspastorin fordert mehr Nothilfe

Etwa ein Dutzend evangelische Kirchengemeinden in Hamburg gewährt insgesamt rund einhundert Flüchtlingen "humanitäre Nothilfe".

 

Unter den Flüchtlingen seien viele Roma-Familien sowie Menschen aus Syrien und Tschetschenien. Auch junge Flüchtlinge aus dem Iran, Afghanistan oder dem Irak würden innerhalb Europas hin- und hergeschoben. Die Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" habe die Situation unwillkommener Flüchtlinge aufgedeckt. Viele von ihnen seien von Gemeinden untergebracht und würden rechtlich beraten und begleitet. "Manche haben eine Perspektive. Doch wie es konkret weitergehen soll, ist noch offen."

 

Oft würden ihnen Asylgründe abgesprochen, obwohl schwere Erkrankungen vorliegen, sagte Dethloff. Ihr Telefon stehe nicht still: "Ich muss zurück nach Italien!", heiße es dann. Oder: "Mich schieben sie direkt aus Norwegen zurück nach Afghanistan." Oder: "Mich haben sie bereits fünfmal nach Ungarn zurückgeschoben. Ich kann nicht mehr."

 

Betroffenen seien aber auch viele Flüchtlinge, die bereits begonnen hatten, sich zu integrieren. Auch sie erhielten die Aufforderung, Deutschland wieder zu verlassen. "Vor allem in Hamburg ist jetzt die ökumenische Gemeinschaft gefordert", sagte Dethloff. Mancherorts würden Flüchtlinge auch von Kirchengemeinden abgewiesen und weitergeschickt, etwa nach St. Pauli oder Ottensen. "Angesichts der Hilferufe brauchen wir noch viel mehr Willkommens-Kultur", sagte die Pastorin.