Protestaktion "Grenzen schließen für Waffen"

Die Demonstration mit den 101 symbolischen Containern zog am Hauptbahnhof vorbei zum Rathaus

Hamburg - "Grenzen öffnen für Flüchtlinge, Grenzen schließen für Waffen" unter diesem Motto hat am Freitag eine Protestaktion gegen Rüstungsexporte aus dem Hafen für Aufsehen gesorgt. Mehrere hundert Menschen trugen 101 symbolische Munitionscontainer durch die City. Zum Abschluss übergaben die Initiatoren eine Petition mit 2.300 Unterschriften an Bürgerschaft und Senat.

Monatlich verließen 101 mit Munition gefüllte Container den Hafen. Damit werde Hamburg zu einer Drehscheibe für Krieg, Gewalt und Tod, sagte Christoph Störmer, Mitinitiator und früherer Hauptpastor an St. Petri. Dies widerspreche der Hamburgischen Verfassung. In ihrer Präambel verpflichte sich die Stadt dazu, "Mittlerin des Friedens" zu sein. 

Davon könne jedoch nicht die Rede sein. 2015 sei im Hamburger Hafen Kriegsmaterial im Wert von 360 Millionen Euro umgeschlagen worden, 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei sei noch nicht alles erfasst, da nur Munition aus Sicherheitsgründen gekennzeichnet werden müsse. Störmer forderte mehr Transparenz. Die Öffentlichkeit müsse monatlich darüber informiert werden, wieviele und welche Waffen den Hafen tatsächlich verließen.

Container als "mahnende Erinnerung" verschenkt

Der Umzug war am Vormittag in der Hauptkirche St. Jacobi gestartet. Die im Vergleich zum Original um das Zehnfache verkleinerten Pappcontainer wurden nach der Aktion an Passanten und Teilnehmer als "mahnende Erinnerung" verschenkt. Sie sollen „sinnvoll gefüllt“ an Notleidende weitergegeben werden. 

Die Aktion baute auf die Kunstaktion "Wechselstube-open" in der Hauptkirche St. Jacobi auf, an der im November 2015 über 230 Künstler aus dem In- und Ausland teilnahmen. Sie wurde organisiert von der Hamburger Initiative gegen Rüstungsexporte, Brot & Rosen und Christian Peacemaker Teams. Anlass war die bundesweite Kampagne "Aktion Aufschrei - Von Deutschland geht Krieg aus - Stoppt den Waffenhandel!", die den 26. Februar zum Aktionstag gegen Waffenexporte erklärt hat.

Auch Laura Espig und Bruna Pothin, FSJlerinnen aus Brasilien, beteiligen sich an dem Protest