Staatlich organisierte Verschleppung Hamburger Rathaus-Ausstellung zur Polizei in der NS-Zeit

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke (Ecke Neuer Wall) war in der NS-Zeit bis Mitte 1943 Zentralgebäude der Polizei. Es war Sitz des Hamburger Polizeipräsidenten, der Leitungen von Schutzpolizei und Kripo sowie der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Zahlreiche Menschen wurden hier misshandelt und manche in den Tod getrieben.

 

Kripo organisierte Verschleppung

Nach Einschätzung der KZ-Gedenkstätte ist über viele Jahre nicht bekannt gewesen, in welchem Maße die Polizei in nationalsozialistische Gewaltverbrechen verstrickt gewesen war. So wurde die Verschleppung der Sinti und Roma von der Kriminalpolizei organisiert, die Ordnungspolizei bewachte das Hamburger KZ Wittmoor.

 

Im Juli 1943 wurde das Stadthaus bei Luftangriffen schwer beschädigt und war für die Polizei nicht mehr nutzbar. Nach dem Krieg wurde es von Behörden genutzt. Derzeit ist es Sitz der Stadtentwicklungsbehörde. Geplant ist, hier eine Erinnerungsstätte für die Opfer der Polizeigewalt einzurichten.

 

Vorträge und Führungen begleiten die Ausstellung. Am 28. Januar (18.00 Uhr) wird in der Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße) eine szenische Lesung von Michael Batz aufgeführt. Thema ist die sogenannte Sonderbehandlung von Zwangsarbeitern durch die Gestapo. Gelesen werden Aussagen von Tätern, Zeugen und ehemaligen Häftlingen aus den Ermittlungsakten von 1946 und 1974.

 

Hamburger Rathaus

Rathausmarkt 1

Öffnungszeiten der Ausstellung

Mo bis Fr 10.00 bis 18.00 Uhr

Sa und So 10.00 bis 13.00 Uhr

Eintritt: 4 Euro