Verfassungsschutz übernimmt Opfer-Beratung Hamburger Scientology-Aufklärungsstelle wird aufgelöst

Die Büroräume seien bereits gekündigt worden, bestätigte Behördensprecher Thomas Butter dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hamburg. Falsch sei jedoch, dass auch den Mitarbeitern gekündigt worden wäre. Sie würden vielmehr an anderen Stellen der Verwaltung beschäftigt. Überdies werde die Aufklärungsarbeit über Scientology weitergehen. Die Beratung von Opfern werde künftig der Verfassungsschutz übernehmen.

 

Auch Ursula Caberta, die sich mit ihrem Engagement gegen Scientology bundesweit einen Namen gemacht hat, werde als Ministerialreferentin in der Behörde weiter Aufklärungsarbeit über die in der Öffentlichkeit auch als Psychosekte benannte Organisation betreiben. Hintergrund der Umstrukturierung sei ein Beschluss des CDU-GAL-Senats, bei der Arbeitsgruppe 140.000 Euro jährlich einzusparen, sagte Butter.

 

Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Dressel bezeichnete den Senatsbeschluss als "verheerendes" Signal: "Was Scientology nicht geschafft hat - Caberta kleinzukriegen - das macht nun der Senat." Dass der Hamburger Innensenator und designierte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) erst ein bundesweites Verbot von Scientology fordere und dann ein Instrument im Kampf gegen diese Sekte beschädige, sei "an Absurdität nicht zu überbieten", so Dressel.

 

Caberta selbst wollte sich den Angaben zufolge nicht zu dem Vorgang äußern. Dagegen begrüßte der Hamburger Scientology-Sprecher, Frank Busch, gegenüber der Zeitung, das Ende der, wie er es nannte, "Steuergeldverschwendung".

 

epd / mk (www.kirche-hamburg.de)