Internationaler Besuch in Pinneberg Internationaler Besuch in Pinneberg

„Das war ein interessantes Gespräch über das Zusammenleben unterschiedlicher Religionen,“ fasste Propst Thomas Drope zusammen. Vorausgegangen war ein Erfahrungsaustausch über die unterschiedlichen Bedingungen für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion in Indien, Europa und den USA.

Dr. Andreas d`Souza, Leiter des Henry-Martin Institutes im indischen Hyderabad, arbeitet im Konfliktfeld unterschiedlicher Religionen. Schwere Unruhen zwischen Hindus und Muslimen hatten Hyderabad 1990 an den Rand des Chaos gebracht hatten. Diese Ereignisse waren Anlass für das christliche Institut, sich verstärkt der Verständigung zwischen den Religionen zu widmen.

Das Henry-Martin Institut versteht seine Aufgabe darin, Räume zu schaffen, damit sich Hindus, Muslime und Christen begegnen und miteinander lernen können, Konflikte abzubauen. Dabei wird die religiös-christliche Prägung der Arbeit bewusst hintan gestellt. Wichtig sei, so betont d`Souza, zunächst die Möglichkeit der Begegnung. Die Nachbarschaftsarbeit, die das Institut in der Altstadt von Hyderabad aufgebaut hat, gilt heute als Modellprojekt für andere ähnlich gelagerte Konfliktzentren, deren Zahl in Indien zunimmt.

Dr. Karen Ruffle ist Islamwissenschaftlerin in Miami/USA und hat lange in Hyderabad gearbeitet und gelebt. Sie war überrascht darüber, wie viel gemeinsames Leben bereits in den Diensten und Werken des Kirchenkreises Pinneberg umgesetzt wird, und sieht darin gute Ansätze für ein verständnisvolles Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen.