Bischöfin Maria Jepsen ruft Gemeinden zur Solidarität auf Kirche betet für verfolgte Christen in aller Welt

In einer Predigt rief sie die Kirchengemeinden auf, in den Gottesdiensten am Sonntag Reminiscere (28. Februar) für die verfolgten Christen in aller Welt zu beten. "Irak und Ägypten, Indien und Malaysia fallen uns ein, im Sudan und vielen anderen Ländern werden Christen gegenwärtig bedrängt. Ob sie als Christen im Untergrund leben oder sich in die Öffentlichkeit wagen, sie brauchen unsere Solidarität und Fürbitte, verbunden mit politischer Wachsamkeit“, sagte die Bischöfin. "Dazu haben wir selber in unserer Gesellschaft klarer und mutiger unseren Glauben zu leben und zu vertreten.“

 

Dennoch müsse deutlich herausgestellt werden, dass die Religionsfreiheit für alle Menschen gelte. "Jeder Mensch, gleich welcher religiösen Zugehörigkeit,“ müsse das Recht haben, seinen Glauben zu leben. Auch dürften ethnische oder politische Unruhen nicht religiös überhöht werden: "Wir haben genau hinzusehen, welche Konflikte wirklich religiös bedingt sind oder andere Ursachen haben.“

 

Auch für die Christen in Deutschland selbst sei es heilsam, sich der bedrängten Christen in aller Welt zu erinnern. "Niemand von uns hier muss schlimme Bedrohungen fürchten, und dennoch sind wir oft zu zaghaft, zu ängstlich, sehr unsicher, unseren Glauben in aller Klarheit zu benennen und zu bekennen.“ Die Bischöfin erinnerte dabei an die Weltmissionskonferenz in Edinburgh vor 100 Jahren. "Wir haben keinen Grund, uns selbstzufrieden zurückzulehnen. Christlicher ist die Welt im letzten Jahrhundert kaum geworden.“

 

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begeht den Sonntag Reminiscere ("Gedenket!“) in diesem Jahr erstmals als "Tag der bedrängten und verfolgten Christen“. Dazu sollen in den Gottesdiensten entsprechende Fürbitten gehalten werden. Hinweise und Formulierungsvorschläge bietet das Nordelbische Missionszentrum.

 

Thomas Kärst/ap (kirche-hamburg.de)