Synode des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein Kirchenkreissynode setzt Signal gegen Neonazis

Mit einem deutlichen Zeichen für Demokratie und gegen rassistische Verachtung von Menschen anderer Herkunft und Kultur tritt die Synode des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein an die Öffentlichkeit. Einstimmig beschlossen die Kirchenvertreter einen Aufruf, sich an der Gegendemonstration der Jüdischen Gemeinde Pinneberg gegen den am 6. Juni angemeldeten Aufmarsch von Neonazis in Pinneberg zu beteiligen.

 

Propst Thomas Drope begründet dies: „Den Neonaziaufmarsch dulden und wegsehen heißt zustimmen. In der Geschichte haben die Kirchen durch ihr Schweigen schon einmal versagt. Heute müssen wir sagen: Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Widerstand zu leisten.“

 

Für den 6. Juni hat der Hamburger Neonazikader Thomas Wulff in der Kreisstadt bei Hamburg einen Marsch so genannter ,freier Kameradschaften’ angemeldet. Vom Bahnhof aus wollen die Neonazis durch die Pinneberger Innenstadt am Haus der Jüdischen Gemeinde vorbei und durch ein vornehmlich von Migranten bewohntes Quartier ziehen.

 

Zu der Gegendemonstration am gleichen Tag um 11.30 Uhr am Pinneberger Bahnhof ruft ein breites Bündnis von Pinneberger Bürgern, Parteien, Verbänden und Vereinen auf. Die Synode des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein schließt sich ihrem Aufruf an. „Es ist wichtig, dass wir hier als Kirche deutlich sichtbar sind,“ betont Professor Dr. Ursula Büttner, stellvertretende Vorsitzende der Synode.

 

Die Kirchenvertretung des neuen Kirchenkreises betont daher auch in ihrem Beschluss: „Als Synode einer christlichen Kirche, die das Evangelium allen Menschen und aller Welt verkündigt, können wir nicht schweigen, wenn sich rassistische Verachtung über Menschen anderer Herkunft und anderer Kultur ergießt.“