Vattenfall Kohlekraftwerk Moorburg Kunst des Friedens im Wohlerspark Altona

„Die Auseinandersetzung um die ’Moorburg-Trasse’ ist für uns auch Teil der Debatte um das Kohlekraftwerk Moorburg und die damit verbundene energiepolitische Konzeption“, meint Pastor Ulrich Hentschel aus der Kirchengemeinde Altona-Ost, die direkt am Wohlerspark liegt. Viele Menschen aus seiner Gemeinde und aus dem Stadtteil sind nicht einverstanden mit einer Energiepolitik, die ihnen die Zukunft in Altona und in Hamburg vergiftet. Für sie soll die Skulptur ein sichtbares spirituelles Zeichen sein, falsche Entwicklungen nicht als schicksalhaft oder gottgegeben hinzunehmen.


Die evangelische Kirche hat in diesem Streit wiederholt Position bezogen und spricht sich für einen eindeutigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wandel der Energiepolitik in Deutschland aus. Der Neubau von Kohlekraftwerken weist konzeptionell in eine entgegengesetzte Richtung. Kohle ist mit Abstand der klimaschädlichste Energieträger in der Stromversorgung. Mit Blick auf die weiteren geplanten Neubauten in der Bundesrepublik, ist auch die Einhaltung der verabredeten Klimaziele in Gefahr.

 

Kohlekraftwerke können zudem ein schnelles An- und Abschalten nicht gewährleisten, was bei einer schwankenden Einspeisung großer Mengen Wind- und Sonnenenergie erforderlich ist. Wer also weiter Kohlekraftwerke baut, wird in naher Zukunft die Forderung stellen, den Anteil Erneuerbarer Energien zu verringern, da sonst die eigenen Kraftwerke vom Netz müssten. Als evangelische Kirche setzen wir uns aktiv für die Bewahrung der Schöpfung ein und sprechen uns deshalb eindeutig für den Ausbau Erneuerbarer Energien aus.


Axel Richter will mit seiner Großskulptur, die aus Schalbrettern eines 50 Jahre alten Dachstuhls gefertigt wurde, zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Das „Agnus Dei et Dona nobis pacem“ ist Teil der lutherischen Messe, in der um Versöhnung und um Frieden gebeten wird. Richter geht es dabei nicht um den streitlosen, billigen Frieden.

 

„Der Begriff Versöhnung beinhaltet die Aufhebung der Bezüge, in denen Menschen sich nicht an dem orientieren (können), was Gottes Wille ist“, erklärt Richter seine Arbeit und ergänzt: „Das kann, wie in diese konkrete Situation übersetzt, mitunter sehr streitbar sein: Es geht in dem vorliegenden Fall eben nicht um den schnellen Kompromiss, um die Vermeidung des Streits in der Sache. Es geht darum, diesen aktuellen Streit auf eine Klärung hin zu führen. Denn die Schöpfung ist uns zwar anvertraut, aber wir verfügen nicht über sie“.


Die Skulptur selbst ist nicht Bestandteil der Auseinandersetzung, kommentiert diese aber in dem oben beschriebenen Sinn.

 

Wolfgang Frähmke/Monika Rulfs (www.kirche-hamburg.de)

 

Weitere Veranstaltungen zu der Skulptur:

So, 25. April 2010, 18.00 Uhr – Gottesdienst

Beginn in der St. Johanniskirche Altona und Fortführung an der Skulptur im Wohlerspark

 

Mi, 5. Mai 2010, 19.30 Uhr St. Johanniskirche Altona

DONA NOBIS PACEM - der Künstler Axel Richter erläutert sein Kunstwerk;

mit musikalischen Einspielungen aus der h-moll-Messe von J.S.Bach