Hofmann ist promovierter Philosoph und Journalist. Beides tut dem Buch gut, denn Hofmann versteht kurz und prägnant zu formulieren, auch mit Tiefgang. Er hat ein Gespür für einen erwachsenen Glauben entwickelt. Dabei scheut der Autor auch nicht die Auseinandersetzung mit biblischen Bildern von Teufel, Dreieinigkeit oder Wunderglauben. Er sucht bei den Existentialisten wie Albert Camus, dann wieder im apokryphen Thomasevangelium oder bei evangelischen Dogmatikern.
Mit seinem Ringen um Wahrheit und Sinn beschert er viel Lesevergnügen. Ob man deshalb die Laufschuhe herausnimmt, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin folgen am Ende noch Tipps, wie man in das meditative Laufen einsteigen kann. Das Interview mit der Freizeitläuferin und Ex-Bischöfin Margot Käßmann im Anhang soll dazu ermuntern. – Prädikat: Lesenswert!
Frank Hofmann: Marathon zu Gott-
Ein spiritueller Trainingsplan
Gütersloher Verlagshaus
192 Seiten, 17,99 Euro