Hamburger Schulprojekt prämiert Nordelbische Kirche verleiht Eine-Welt-Preis 2010

„Mit dem Eine-Welt-Preis wollen wir Gemeinden, Schulen oder Solidaritätsgruppen auszeichnen, die Beziehungen zwischen reichen und armen Ländern lebendig und gerecht gestalten wollen“, erläuterte Bischöfin Maria Jepsen bei der Bekanntgabe der Preisträger vor rund 350 Gästen in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen. Synodenpräsident Hans-Peter Strenge lobte die Vielfalt der für den Preis vorgeschlagenen Initiativen, die sich mit Fairem Handel, Bildungsprojekten, Menschenrechtsarbeit oder Klimaschutz beschäftigen: „Das zeigt, wie viele Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein sich aktiv für Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen.“

 

Alle zwei Jahre vergibt die Nordelbische Kirche den Eine-Welt-Preis. Ausgezeichnet werden Gruppen und Einzelpersonen, die sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen. Für die „Goldene Giraffe“ 2010 sind über 40 Initiativen und Personen vorgeschlagen worden. Den Preisträgern wurde eine aus Muhulu-Holz in Kenia geschnitzte „Goldene Giraffe“ überreicht. Die eigentliche Übergabe der Preise geschieht am 27. Februar auf der Nordelbischen Synode in Rendsburg.

 

Informationen zu den ausgezeichneten Projekten:

 

1. Preis: Die vier ehrenamtlichen Initiatoren des 1. Politischen Kirchentages in Plön (Nils Fritzel, Heike Förster, Klaus-Reiner Martin und Marlies Stolzenberg) erhalten den 1. Preis. Anlässlich des internationalen Weltwirtschaftssymposiums in Plön im September 2009 hat der 1. Politische Kirchentag am gleichen Ort und zur gleichen Zeit stattgefunden. Drei Tage lang wurden die Konsequenzen der Globalisierung in den Blick genommen. Es fanden u. a. eine Podiumsdiskussion, eine weltliche Kanzelrede, eine Ausstellung, eine große Tafel auf dem Plöner Marktplatz unter dem Motto „Es ist genug für alle da“ und zahlreiche Workshops statt. 200 Menschen diskutierten mit Fachleuten über Klimawandel, Finanzkrise und wichtige Zukunftsfragen.

 

2. Preis: Das Forum zum Austausch zwischen den Kulturen erhält den 2. Preis. Es unterstützt interkulturellen Austausch über das Handwerk. Schülerinnen und Schüler der Hamburger Gewerbeschule für Maler- und Lackierer, Tischler, Raumausstatter und Textilberufe (G6) haben durch das Forum die Chance, andere Kulturen kennen zu lernen. Dies geschieht über die Verankerung des globalen Lernens im Berufsschulunterricht und durch Reisen verschiedener Schülergruppen nach Mosambik. Zusammen mit den Partnerschulen werden dort gemeinsam entwickelte Arbeitsprojekte durchgeführt wie z.B. der Bau eines Hobels, das Schneidern von Schuluniformen, das Reparieren von Schulmöbeln oder wie bei der letzten Reise: der Bau eines multifunktionales Spielgerätes.

 

3. Preis: Der 3. Preis geht an das Kopernikus Gymnasium in Bargteheide. Gemeinsam mit Schülern und Lehrern der tansanischen Partnerschule haben die Schülerinnen Lisa Haen und Johanna Lienhöft und die Sekretärin Ursula Brandt eine Baumpflanzaktion an den Hängen des Mount Meru im Norden Tansanias durchgeführt. Das auf Nachhaltigkeit angelegte Projekt veränderte das Umweltbewusstsein aller Beteiligten. Die Partnerschaft zwischen den Schulen konnte 2008 zehnjähriges Bestehen feiern. Dieses Projekt war eines der zahlreichen Aktivitäten, die es zwischen den Schulen gibt.

 

Thomas Kärst /mk (www.kirche-hamburg.de)