Alternativen zu einem Militäreinsatz in Syrien seien ein Stopp der Rüstungsexporte und Sanktionen gegen IS-Unterstützer, heißt es in der Resolution, die nach intensiver Diskussion verabschiedet wurde. Die Landessynode kritisierte, dass dem Militäreinsatz ein UN-Mandat fehle.
„Die Tatsache, dass die Unterstützung des militärischen Kampfes gegen den IS durch die Bundeswehr nicht mehr in den Schlagzeilen ist, darf nicht zu einem stillen Hinnehmen dieses immer noch laufenden Einsatzes führen“, sagte Propst Matthias Bohl vom Kirchenkreis Hamburg-Ost als Vorsitzender des Ausschusses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Auch die Militäreinsätze in Afghanistan und im Irak hätten den islamistischen Terror bislang nicht eindämmen können. Stattdessen seien die Länder destabilisiert worden. "Waffengewalt lockt mit schnellen Wirkungen, doch sie führt nicht zum Erfolg", heißt es in der Resolution.
"Keine einfache Antwort"
Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit kritisierte eine "völlige Verwerfung" militärischer Mittel. Von vielen Christen aus Syrien wisse er, dass sie im Kampf gegen den IS militärische Mittel für unverzichtbar halten.
Landesbischof Gerhard Ulrich betonte dagegen, Krieg sei Ursache der Flüchtlingsströme und deshalb kein Lösungsweg. Die Kirche könne hier keine einfachen Antworten bieten: "Wir wissen nur, Krieg ist sie nicht." Zwölf der 156 Synodalen stimmten gegen die Resolution, zahlreiche enthielten sich. Auf ihrer Herbsttagung im September will sich die Landessynode intensiv mit friedensethischen Fragen auseinandersetzen.
Auch das jüngst vom Bundestag verabschiedete Asylpaket II war Thema. Bischof Magaard kritisierte in seinem Bischofsbericht, dass von der darin enthaltenen erschwerten Familienzusammenführung vor allem besonders schutzwürdige Flüchtlinge betroffen seien. Gerade die Familienzusammenführung sei jedoch ein Schlüssel zur Integration.
Links & Downloads
Die Resolution der Landessynode im Wortlaut