Der Karfreitag ist ein schwieriger Tag für Gläubige. Hier wird scheinbar die Ohnmacht Gottes am Kreuz offenbar. Und wie dies zu deuten ist, darüber streiten sich die Theologen in der evangelischen Kirche.
Für Kinder ist der Anblick des Gekreuzigten und sein Leiden besonders schwer zu ertragen. Pastor Christian Butt erklärt Kindern, dass das Kreuz durchaus etwas Unbequemes sei. Das Kreuz sage ihm, "dass Gott diese dunklen und furchtbaren Momente im Leben kennt". Und ja, das Kreuz sei sicher eine Zumutung für den Betrachter, erklärt Butt, der im Kirchenkreis-Hamburg Ost für Schulprojekte zuständig ist. Aber leichter sei das Leben nicht zu haben. Es sei eine realistische Sicht der Welt“. Not sei eben auch ein Teil des Lebens.
Auch in der Musik haben viele Komponisten mit dem Leiden Christi gerungen und es versucht musikalisch umzusetzen. In der Jugendkirche in Othmarschen beispielsweise versucht die Band Projekt Sieben“ mit ihrem Passionrock den letzten Stunden Jesu nachzuspüren: Vom Verrat durch Judas bis zur Kreuzigung.
Das Kirchenlied Oh Haupt voll Blut und Wunden“ ist wohl das bekannteste Lied, das Karfreitag gesungen wird. Komponisten diente es als Vorlage und auch Franz Liszt hat das Stück in seiner Via Crucis verarbeitet. In dem angehängten Hörbeispiel fasst der katholische Komponist das evangelische Kirchenlied von Paul Gerhardt, Jesu Sturz auf dem Kreuzweg und Stabat Mater zusammen. Diese Fülle war es auch, die Kantor Christian Hanschke reizte: "Hier kommen Elemente aus Gregorianik, Passionslied und Rezitativ zusammen." Unter Hanschkes Leitung wird die Komposition mit Chor, Orgel und Bariton-Solist am Karfreitag um 15.00 Uhr in Lokstedt aufgeführt.
mk (www.kirche-hamburg.de)
Termine am Karfreitag, 22. April 2011 - kleine Auswahl:
Gottesdienst mit Bachchor – 10.00 Uhr
Bei der Petrikirche 2/Mönckebergstr.
Hamburg-Innenstadt
Musik und Lesung zur Sterbestunde – 15.00 Uhr
Winfridweg 22
Hamburg-Lokstedt
Passionsrock zum Karfreitag – 18.00 Uhr
Bei der Flottbeker Mühle 28
Hamburg-Othmarschen