Stark und fröhlich für das Leben Tauffest: 243 Kinder an der Elbe getauft

Der Regen hörte auf und die Sonne erschien am Himmel, als der Taufgottesdienst an der Elbe begann. Und mit ihm ein großes Familienfest anlässlich der Taufe. „Eine tolle Sache!“, meint Propst Karl-Heinrich Melzer euphorisch. „Auf der einen Seite merkte man, dass alle Familien fröhlich feierten und ihren Spaß hatten. Aber darüber ging der Ernst des Gottesdienstes nicht verloren. So etwas hat man selten.“

 

Eingeladen hatte der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, 23 Kirchengemeinden beteiligten sich. Rund 5.000 Familien wurden angeschrieben. „Wir haben ursprünglich mit 50 bis 70 Kindern gerechnet“, sagte Woydack. „Dass das Angebot so nachgefragt wurde, hat uns völlig überrascht. Zwischenzeitlich waren über 300 Kinder angemeldet.“

 

Um das Fest nicht wegen Überfüllung absagen zu müssen, wurde groß geplant. 400 Sitzgarnituren standen am Strand, an dem sonst zu dieser Zeit Familien ihren Grill aufstellen und Kinder im seichten Wasser plantschen. Das war an diesem Tag nicht anders, nur dass dort 39 Taufstationen am Wassersaum entlang aufgestellt waren und Klavier- und Posaunenmusik zu hören war.

 

In seiner Predigt ging Propst Horst Gorski auf den Ort an der Elbe ein. „Das Wasser der Elbe hat Taufqualität“, war er sich sicher. „Und wenn wir die Kinder hier taufen, dann verbinden wir zwei Lebensadern miteinander, die Lebensader der Elbe und die Lebensader Gottes.“

 

Nach der Predigt verteilten sich die Familien auf die Taufstationen, an denen sie die Pastorinnen und Pastoren aus 23 Kirchengemeinden empfingen und sehr persönlich die Taufe mit Elbwasser vollzogen. Die meisten Täuflinge waren unter sechs Jahren alt und wurden von den Eltern und Paten begleitet. Aber auch einige Jugendliche und Erwachsene wurden getauft.

 

Zum Abschluss des Gottesdienstes versammelten sich die Täuflinge (mit Eltern) noch einmal vor der Gottesdienstbühne, um hier noch einmal gesegnet zu werden.

 

Der Tauffest ging über in einen gemütliches Picknick. Die Familien packten ihr Mitgebrachtes aus, teilten miteinander und mit den Nachbartischen und bastelten den Täuflingen Taufkerzen.

 

„Mit dem Tauffest an der Elbe geht die Kirche zurück zu ihren Wurzeln“, sagte Propst Horst Gorski. Jesus sei im Jordan und die ersten Christen seien in Flüssen getauft worden. Da sei es angebracht, ein solches Fest an der Elbe, der zu feiern. Gleichzeitig beobachte er derzeit einen Trend zur Kindertaufe. Viele Eltern spürten die Verletzlichkeit des Lebens und wünschten sich den Segen Gottes für ihre Kinder.

 

Auch Thomas Drope, der dritte Propst des Kirchenkreises, taufte mit und war begeistert. „Es war schöner, als ich mir das vorgestellt habe.“ Vor allem der freundliche und verbindliche Charakter habe es ihm angetan. Gibt es eine Wiederholung? "Das war schön und rund, alles andere sehen wir später", sagt Brigitte Könemann vom Organisationsteam.