Sommerfest in Altona am Sonnabend Trommelgruppe der Obdachlosen-Tagesstätte „MAhLZEIT“ tritt auf

Drei Stunden am Stück haben die Wohnungslosen konzentriert geübt – jede Woche. Marion Sachs, Leiterin der Obdachlosen-Tagesstätte sieht die Aktion nicht nur als Spaßfaktor, sie ist auch gemeinschaftsfördernd: „Es wird herzhaft gelacht, wenn einer im Kreis danebenhaut. Jeder Schlag wird gehört.“ Und eine Teilnehmerin fasst es in Worte, was ihr der Trommelunterricht bedeutet: „Nach jedem Kurs möchte ich durch die Straßen von Altona tanzen.“


Spende ermöglichte Trommelkurs

Möglich wurde der Trommelkurs durch eine Spende für Musikinstrumente von der Firma Farbflut Entertainment. „Wir haben uns für zehn echte ghanesische Trommeln entschieden“ erläutert Marion Sachs. Die Gäste von MAhLZEIT sind Hartz-IV-Empfänger und können sich mit ihrem Geld keinen Unterricht leisten. Und dann räumt Sachs gleich mit einem Vorurteil auf: "Die meisten unserer Gäste konsumieren übrigens weder Drogen noch Alkohol!" Sie fallen gar nicht weiter auf auf der Straße, weil sie sich eben sauber halten und waschen würden.

 

Zu dem Sommerfest sind Bürger aus Altona eingeladen, Nachbarn, zahlreiche Spender und Gäste der Obdachlosen-Tagesstätte. Auch Diakoniepastorin Maren von der Heyde spricht auf dem Empfang.

 

In der Obdachlosentagestätte MAhLZEIT sorgen mit einer hauptamtlichen Leiterin die Gäste selbst für die Vorbereitung und Ausgabe des Mittagessens. Die tägliche Besucherzahl lag 2009 bei 120 bis 180 Gästen. Täglich werden 500 bis 600 Scheiben Brot zubereitet und verteilt. MAhLZEIT ist eine Einrichtung des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein.

 

Cornelia Strauß/Mechthild Klein (www.kirche-hamburg.de)