Weihnachtsboten (Teil 1) Und der Engel sprach zu Ihnen ...

Jeder meint zu wissen, wie sie aussehen: weiß gewandet, der Figur nach irgendwo zwischen Frau und Mann, auf jeden Fall mit Flügeln. Aber kaum jemand ist einem solchen Wesen je begegnet. „Habt Ihr denn schon mal einen richtigen Engel gesehen?“, fragt der Pastor in der Kinderkirche. Da wird es stumm. Dennoch ist die Sehnsucht nach Engeln groß, ganz gleich, wie sie aussehen.

 

Engel sind in der biblischen Tradition Boten. Boten Gottes. Mehr als 300 Mal erwähnt die Bibel Engel. Besonders oft kommen sie in der Weihnachtsgeschichte vor. Dort bereitet Gott selbst durch seine Engel die Menschen vor: Zacharias, Maria, Josef – sie alle werden im Vorwege mit ihrer Aufgabe bekannt gemacht.

 

Neben den Boten erwähnt die Bibel die „himmlischen Heerscharen“ in Gottes Nähe. An oberster Stelle stehen Michael, Gabriel und Raphael, die „Erzengel“. Andere Engelgruppen sind die Cherubim und Seraphim. Von ihnen heißt es, dass sie ohne Unterlass Gott loben und preisen. Engel sind ein häufiges Motiv in den Darstellungen der christlichen Kunst.

 

Niemals sind die Engel selbst Thema des Glaubens oder der Anbetung. Immer weisen sie auf Gott hin, ihren himmlischen Auftraggeber. Eine direkte Begegnung zwischen Gott und den Menschen kann es nicht geben. Die Aufgabe der Engel ist es daher, auf der Erde als Boten oder Mittler zu erscheinen. Sie offenbaren den Menschen, was nach göttlichem Willen geschehen soll oder geschehen wird. Oftmals heißt es im Alten und Neuen Testament, dass die Menschen bei einer Engelerscheinung erschraken. Daher gilt der Gruß „Fürchtet Euch nicht!“ als Engelsgruß.

 

Im allgemeinen Denken der Neuzeit entwickelte sich die Vorstellung des Schutzengels. Darin drückt sich die Sehnsucht aus, dass über die Grenzen menschlicher Möglichkeiten hinaus eine gute, höhere Macht die Menschen begleite und bewahre.

 

jf/ap (www.kirche-hamburg.de)

Wir setzen diese Reihe bis zum 6. Januar mit anderen Weihnachtsboten fort.