Bill-Viola-Laboratorium Wenn ein Klassenzimmer zu Kunst wird

Räume wirken – meditativer Abschluss in der katholischen Katharina-von-Siena-Schule in Langenhorn

Hamburg – Sie haben Tische und Stühle aufeinander gestapelt und mit Papier zu Hügeln und Höhlen geformt. So ist aus einem Klassenzimmer eine begehbare Skulptur entstanden. Erfahren Sie mehr über das Kunstprojekt auf den Spuren des US-Medienkünstlers Bill Viola.

Der lässt mit seinen großformatigen Videoinstallationen Museen zu Kathedralen werden. Immer wieder nimmt er religiöse Motive auf und die Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde in den Blick.

Zum Reformationsjubiläum eröffnen die Deichtorhallen am 2. Juni eine große Schau mit seinen Werken. Vorab beschäftigen sich 300 Hamburger Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur elften Klassen mit seinem Werk, im „Bill-Viola-Laboratorium“.

Künstler aus dem museumspädagogischen Dienst des Museums unterstützen sie dabei. „Die Idee ist, meditative Räume zu schaffen“, sagt Sabine Flunker, die künstlerische Leiterin. An zwei Tagen entwerfen, planen und produzieren die Schülerinnen – und erfahren, wie aus einem gewöhnlichen Klassenzimmer ein Raum wird, der zum Innehalten einlädt.

Dazu konzentrieren sie sich auf das Wesentliche. An der Katharina-von-Siena-Schule in Langenhorn etwa stapelten die Schüler Tische und Stühle aufeinander und ließen sie mit Papier zu Hügeln und Höhlen werden. „Es war toll mitzuerleben, wie inspiriert und kreativ die Mädchen und Jungen vorgegangen sind“, sagt Sabine Flunker.

Sieben katholische und zwei evangelische Bugenhagenschulen beteiligen sich. Zu den Teilnehmern zählen auch Flüchtlingskinder aus der Erstaufnahmeeinrichtung Grellkamp. Mitte Mai endet das Projekt. Am 1. Juni wird es Bill Viola in einer Fotoausstellung vor den Deichtorhallen präsentieren.

Höhlenlandschaft im Klassenraum – aus Tischen Stühlen und Papier