Zerwürfnisse in Kirchwerder: Aus für zwei Pastoren

Gegründet auf Fels - St. Severini in Kirchwerder

Kirchwerder - Die evangelische Kirchengemeinde in Kirchwerder hat sich von ihren beiden Pastoren getrennt. Pastor Ulrich Billet, 54, hat die Gemeinde bereits zum 1. Oktober verlassen, Pastor Gottfried Lungfiel, 55, muss sich binnen eines Jahres eine neue Stelle suchen. Der zuständige Kirchenkreis Hamburg-Ost bestätigte den Vorgang.

Die "Evangelische Zeitung" berichtete jüngst von schweren Zerwürfnissen in der beschaulichen Elb-Gemeinde in den Vier- und Marschlanden. Beide Pastoren hätten eine große Gruppe von aktiven Unterstützern unter den insgesamt gut 5.000 Gemeindemitgliedern, die sich aber offenbar nicht gegen den 15-köpfigen Kirchengemeinderat durchsetzen konnten.

Hintergrund des Konflikts zwischen Pastoren und Kirchengemeinderat ist nach Angaben der Zeitung unter anderem eine vor über vier Jahren zunächst nicht sachgemäß verbuchte Großspende, die von einem Bau-Investor geleistet worden war. Der Vorgang fiel in die Amtszeit von Billets Vorgänger und hatte offenbar neue Fragen aufgeworfen, die geklärt werden sollten.

"Pastor Billet hat mit Pröpstin Ulrike Murmann Einvernehmen darüber erzielt, dass er die Gemeinde verlässt", sagte Wolfgang Främke, Sprecher des Kirchenkreises Hamburg-Ost. Pastor Lungfiel sei gebeten worden, sich auf eine andere Stelle zu bewerben. Dafür habe er ein Jahr Zeit. "Solange bleibt er Pastor der Gemeinde." Für Billet werde der Kirchenkreis eine Vertretung organisieren.

Die St. Severini-Kirche der Gemeinde ist die größte Kirche in den Vier- und Marschlanden. Ihr Felsstein-Ursprung stammt aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist sie als Hochzeitskirche beliebt.