6. März – Weltgebetstag weltweit

"Blessed" - Titelfoto für den Wekltgebetstag 2015 von Chantal E.Y. Bethel

Hamburg – Es ist der erste Freitag im März – und rund um den Erdball laden Frauen dazu ein, miteinander Gottesdienst zu feiern. Diese Tradition, der „Weltgebetstag“, ist mittlerweile in Deutschland 88 Jahre alt und lockt immer noch viele Menschen zu ökumenischen Gottesdiensten in die Kirchen. Frauen der Bahamas haben in diesem Jahr den Gottesdienstablauf entworfen. Der Tag steht unter der Überschrift „Begreift Ihr meine Liebe?“

Die 700 Inseln der Bahamas bieten auf den ersten Blick Traumstrände, Korallenriffe, Lebensfreude sowie ethnische und konfessionelle Vielfalt. Der Inselstaat zwischen den USA, Kuba und Haiti ist ein wirtschaftlich erfolgreiches, touristisches Sehnsuchtsziel.

Die Schattenseiten des Paradieses

Aber das vermeintliche Paradies hat mit Problemen zu kämpfen: extreme Abhängigkeit vom Ausland, Arbeitslosigkeit und eine erschreckend hohe Gewalt gegen Frauen und Kinder. Die Bahamas weisen eine der höchsten Vergewaltigungsraten weltweit auf. Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist auf an der Tagesordnung. In kaum einem anderen Land der Welt haben Teenager so früh Sex; jede vierte Mutter ist jünger als 18 Jahre.

Die christlichen Frauen der bahamaischen Weltgebetstags-Bewegung benennen all diese Schattenseiten ihrer Heimat. Sie ermutigen zum Einsatz gegen geschlechterspezifische Gewalt und machen mit ihrem Gottesdienst und seinem Motto „Begreift ihr meine Liebe?“ Hoffnung auf Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft.

In vielen Gemeinden in ganz Deutschland organisieren und gestalten Frauen unabhängig von der jeweiligen christlichen Glaubensrichtung gemeinsam den Weltgebetstag. In Hamburg feiern sie in diesem Jahr an rund 40 Orten, im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein an rund 20 Orten.