Hamburger Kapitän am Steuer „Alan Kurdi“ auf Rettungsmission


In der Nacht zum Samstag hieß es Leinen los. Die „Alan Kurdi“ machte sich auf den von Palma in das Gebiet vor der lybischen Küste, um Menschenleben zu retten. Das Sea-Eye-Schiff ist das letzte verbliebene Schiff einer Hilfsorganisation, dass nicht von Behörden blockiert oder von Staaten festgehalten wird.

Das Kommando führt der Hamburger Kapitän Klaus Merkle. Unterstützt wird das Team von der spanischen Hilfsorganisation Proem Aid. Die Spanier stellen insgesamt 3 Seeleute und eine Krankenschwester für den gemeinsamen Einsatz. „Ohne unsere Partner von Proem Aid wären wir nicht so schnell einsatzbereit gewesen. Wir hatten verschiedene, technische Probleme, die unsere Partner hier in Spanien schneller lösen konnten, als wir es hätten tun können“ – Dominik Reisinger, Einsatzleiter auf der „Alan Kurdi“.

 

Unterstützung von der Kirche

Die Mission wäre ohne die großzügige Spende von Kardinal Marx von der Diözese München-Freising nicht realisierbar gewesen. Die maltesische Blockade riss bei Sea-Eye ein finanzielles Loch in den Vereinshaushalt. Nach einer dreiwöchigen Pause kann die Alan Kurdi nun in ihren ersten Beobachtungseinsatz in die internationalen Gewässer vor Libyen fahren. 

„Uns betrübt, dass wir diesen Einsatz ohne direkte Unterstützung anderer Schiffe von Hilfsorganisationen oder staatlichen Schiffen durchführen müssen. Wir werden vermutlich auf uns allein gestellt sein und vertrauen auch auf dieser Mission, auf die Unterstützung unseres Flaggenstaates.“ – Gorden Isler, Sprecher für Sea-Eye e.V.

 

Totes Flüchtlingskind als Namensgeber

Am kommenden Montag (2. September) jährt sich der Tod des Flüchtlingskindes Alan Kurdi zum vierten Mal, das dem deutschen Rettungsschiff seinen Namen gab. "An diesem Tag werden wir Wache in einem Seegebiet halten, in dem Tausende Menschen Söhne und Töchter verloren haben", sagte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler. Der Leichnam des Jungen wurde am 2. September 2015 an der türkischen Küste in der Nähe Bodrums angespült. Fotos des toten Jungen gingen um die Welt.