Hochwasser Solidarität und Hilfe nach dem Unwetter

Aus dem Schlamm befreit: Ein Kruzifix liegt auf einem Tisch vor einer Kirche in Schleiden (Eifel). Eine große Helfergruppe befreite die Kirche soweit möglich von Schlamm und Verwüstung nach dem Unwetter.

Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs drückt in einem Segenswort ihre Anteilnahme aus und ruft zu Solidarität auf. Die evangelische Kirche und die Diakonie stellen in einem ersten Schritt vier Millionen Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe in Westdeutschland bereit. Auch viele Kirchengebäude und ihr Inventar sind durch Wasserschäden nicht mehr nutzbar. Als Zeichen des Zusammenhalts soll es ein gemeinsames Glockengeläut geben.

In der Nacht zu Donnerstag, 15. Juli, hat es im Westen Deutschlands verheerende Unwetter gegeben, und die Bedrohung durch Hochwasser hält vielerorts an. Betroffen sind auch Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland. Kirchen, Keller und Gemeindehäuser sind vollgelaufen. Durch die Wasserschäden sind viele kirchliche Gebäude samt Inventar nicht mehr nutzbar: von der Kirchenbank über die Technik bis zum Gesangbuch.

Die Evangelische Kirche im Rheinland unterstützt die Aufräumarbeiten nach Kräften. Sie ist mit Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern in den Gemeinden vor Ort präsent. Sie begleiten Überlebende zurück in ihre Dörfer und sorgen dafür, dass Feuerwehrleute einsatzfähig bleiben. Und sie leistet Seelsorge für Betroffene, darunter zum Beispiel eine Trierer Pfarrerin, die mit einem Bollerwagen vier Tage unterwegs im zerstörten Stadtteil Ehrang war.

Hier ist ein Überblick zur Lage in den Gemeinden zu finden, der fortlaufend aktualisiert wird:

Gemeinsames Glockengeläut und Andachten für die Flutopfer

Die evangelische Kirche möchte an diesem Freitag ein öffentliches Zeichen des Zusammenhalts setzen und hat deshalb alle Kirchengemeinden und ihre Einrichtungen aufgerufen, am Freitag, den 23. Juli um 18 Uhr ihre Glocken zu läuten und eine Andacht für die Flutopfer zu halten. Außerdem soll die sonntägliche Kollekte für die betroffenen Gemeinden gesammelt werden.

 

Segenswort der Bischöfin

In einem Segenswort schreibt Bischöfin Kirsten Fehrs: "So viele Menschenleben hat die Katastrophe gekostet, so viele haben lange gebangt und warten müssen, bis Vermisste gefunden wurden. Schlimme Tage liegen hinter ihnen. Gebe Gott, dass die Trauernden Hilfe und Trost erfahren, dass Menschen ihnen beistehen mit Tat und Worten und mit ihrem anteilnehmenden Schweigen."

 

Die Bischöfin ruft zudem zur Solidarität mit den betroffenen Menschen auf. „Solidarität ist jetzt gefragt, aus der Nähe und aus der Ferne, und wenn es zunächst 'nur' unsere Gebete sind“, schreibt Fehrs in ihrem Segenswort, das am Wochenende auf der Internetseite der Nordkirche veröffentlicht wurde.

 

Anteilnahme, Innehalten, Mittrauern und Unterstützung

Jetzt sei „die Zeit der menschlichen Anteilnahme, des Innehaltens und Mittrauerns, dann bald auch die Zeit der Unterstützung für die Betroffenen“, so die Bischöfin.

Zudem weist sie in ihrem Segenswort darauf hin, dass sich hinter der Katastrophe wieder einmal die Frage danach stelle, wie die Menschen dem Klimawandel begegnen. „Was tun wir dafür, dass junge Menschen nicht voller Sorge in die Zukunft blicken müssen? Wie übernehmen wir Verantwortung und sorgen für Veränderung? Ernsthaft. Wir haben viel zu tun“, schreibt Fehrs.