Jubiläum der Jugendkirche Eine mutige junge Kirche wird zehn Jahre alt

Die Jugendkirche arbeitet mit junger Sprache und Formaten.

Die Hamburger Jugendkirche in Groß Flottbek feiert am Sonntag (22. April) ihren zehnten Geburtstag. Aus diesem Anlass lädt sie alle Interessierten und Beteiligten zu einem Gottesdienst um 18 Uhr in ihr eigenes Gotteshaus ein, der ehemaligen Bugenhagenkirche in Groß Flottbek.

Pastor Robert Zeidler entwickelt hier zusammen mit einem 20-köpfigen Team Formate von Jugendlichen für Jugendliche. Mitmachen und Selbstgestalten lautet die Devise des Konzepts, das seit zehn Jahren aufgeht und die Jugendlichen zum Nachdenken über Werte und Glaubenssätze anregt.

Herzstück der Jugendkirche sind Gottesdienste, die von Konfirmandengruppen gestaltet werden und bis zu acht Mal im Jahr stattfinden. In einer Art Workshop hilft Zeidler den jungen Menschen dabei, sich das Programm auszudenken und mit Inhalten zu füllen. Der Workshop beginnt morgens um 10 Uhr, um 17 Uhr läuten die Glocken zum Gottesdienst. Die Jugendlichen seien oft selbst erstaunt über sich, was sie dort in so kurzer Zeit auf die Beine stellen konnten, erzählt Zeidler. „Im Anschluss zeigen sich Viele begeistert über die Freiheit, die man ihnen hier zugesteht und freuen sich darüber, wie viel ihnen im Rahmen der Jugendkirche zugetraut wird."

Ausstellungen der Jugendkirche als Höhepunkte

Das Organisationsteam bietet jugendgerechte Formate an, die die Besucher mit Leben füllen. „Zugleich ist es eine Kirche ohne Pastor“, sagt Zeidler. „Ich habe eher beratende Funktion.“ Im Angebot sind neben Gottesdiensten und Konzerten bislang mehrere interaktive Ausstellungen zu Themen wie Glück, Flucht, Luther oder Tod. Um diese wichtigen Stationen der Jugendkirche soll es auch während des Jubiläums-Gottesdienstes am Sonntag gehen. Zu den Gästen des Gottesdienstes gehört auch Bischöfin Kirsten Fehrs sowie die Pröpste Thomas Drope und Frie Bräsen.

Die Idee zur Jugendkirche entstand im Jahr 2000 auf der EXPO in Hannover, als Zeidler sich mit jungen Menschen im Kirchenzelt der Jugendstadt engagierte. Die Jugendlichen wünschten sich danach eine eigene Kirche. Am 18. April 2008 wurde sie in der umgewidmeten Bugenhagenkirche eröffnet. „Der Dank am Jubiläumsgottesdienst gilt auch den vier Gemeinden, die den Mut gehabt haben die Entstehung des Projektes zu unterstützen“, sagt Zeidler. Was als Projekt begann, wurde drei Jahre nach seinem Start entfristet. Heute ist es ein Erfolgsmodell mit bundesweitem Vorbild-Charakter an. Mehr als 50.000 junge Menschen haben die Jugendkirche bereits besucht.

Übrigens: Nächstes Projekt der Jugendkriche ist ein interaktiver Parcours zu „Menschen Rechte Freiheit“, der im Juni startet. Wie bei allen anderen Ausstellungen werden auch dafür Jugendliche ausgebidlet, die die Besucher durch die Ausstellung führen.