#DigitaleKirche Mehr als 100 Teilnehmer beim Hanse Barcamp


Wenn das Publikum eifrig auf seine Smartphones schaut, statt nach vorn, dann ist das bei dieser Konferenz ausnahmsweise keine mangelnde Wertschätzung. Beim Hanse Barcamp der evangelischen Nordkirche und der Bremischen Kirche trafen sich am Wochenende rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um über aktuelle Social Media Trends zu diskutieren und sich auszutauschen. Den Eröffnungsvortrag hielt Martin Fehrensen, Begründer des Socialmedia-Watchblog.

„Wir erleben eine Abkehr von der Pseudo-Öffentlichkeit wie sie bei Facebook herrscht, hin zum direkten Austausch über Messenger-Dienste oder individuelle Gruppen. Die neuen Lieblinge sind auf jeden Fall Instagram und Anwendungen wie Facebook-Stories, wo die geposteten Inhalte nach 24 Stunden wieder verschwinden. Aber man muss immer beachten, wie wahnsinnig schnelllebig Social Media ist. Es sind alles Momentaufnahmen und man darf nicht jedem Trend sofort hinterherlaufen“, erklärte der Blogger und Journalist.

 

Smartphone als Nummer Eins

Wichtig, so Fehrensen, sei die Inhalte passgenau für die Zielgruppe und den genutzten Kanal aufzubereiten. Filme oder Nachrichten würden heute seltener auf einem Laptop oder einem anderen großen Bildschirm, sondern meistens auf einem Smartphone geschaut. „Seit 2016 ist das Smartphone das wichtigste Endgerät in Deutschland. Und es hat die Nutzung dramatisch verändert. Früher, als das Internet langsam losging, konnte man bei den alten Modems nebenbei Wäsche machen, bis man online war. Heute ist man überall und sofort online und kann Inhalte teilen und konsumieren.“

Insgesamt wurden beim Hanse Barcamp der Nordkirche mehr als 20 verschiedene Diskussionsrunden und Vorträge angeboten. Die Themen reichten von der optimalen Nutzung von Instagram, über digitale Projekte in den Gemeinden, bis hin zum Einsatz von Social Media im Fund Raising. Jede der sogenannten „Sessions“ bekam 45 Minuten Zeit.

 

Keine klassische Konferenz

Barcamps legen Wert auf eine lockere Atmosphäre, die viel Raum für spontane Änderungen und Kreativität bietet. Einen genauen Ablaufplan gibt es vorher nicht, die Veranstalter setzen nur einen groben Rahmen. Ein bisschen, so scheint die Hoffnung, spiegelt sich dann die Schnelllebigkeit des Internets und seine Flexibilität, in der echten Welt wieder.