Open-Air-Tauffest Wenn die Bänke knapp werden

Die Geistlichen Laura Kohlmeyer, Katharina Fried, Miriam Knierim, Monika Geray und Nils Petersen, freuen sich auf das Tauffest.

Viele Gemeinden haben im letzten Sommer zu Tauffesten unter freiem Himmel eingeladen. Mit großem Erfolg. In den Luthergarten nach Bahrenfeld kamen zum Beispiel rund 500 Menschen. Kirche-Hamburg sprach mit Pastor*innen, Vikar*innen und einer Diakonin ausGemeinden in Ottensen-Othmarschen, Bahrenfeld und Altona, die das Fest ausrichteten und fragte sie nach den Besonderheiten einer Open-Air-Taufe.

 

Warum boomen Open-Air-Tauffeste?

Miriam Knierim: Gerade Menschen, die sich mit einem „hochheiligen Setting“ in der Kirche unwohl fühlen, werden von einer weltlicheren Umgebung wie einem Garten angesprochen. Ebenso Elternpaare, von denen nur eine oder einer in der Kirche ist, erleben diese Art von Taufe als einen guten Kompromiss. Ein Tauffest ist für viele Menschen individueller als ein Sonntagsgottesdienst in der Kirche. Es ist eben ein Fest mit einer großen Gemeinde in einem besonderen Rahmen.

Nils Petersen: Der Ort ist für viele Menschen ausschlaggebend. Nicht drinnen in einer Kirche, sondern draußen. Oftmals ist es eine Location, die auch zum Feiern einlädt, attraktiv. Außerdem ist die große Gemeinschaft und das gemeinsame Feiern etwas, was sich viele wünschen.

Wie ist die Stimmung im Vergleich zum klassischen Taufgottesdienst in der Kirche?

Miriam Knierim: Die Stimmung ist freier, genauso wie die Liturgie. Dadurch gibt es weniger Unsicherheiten in der Gemeinde, denn ich muss zum Beispiel nicht wissen, wann ich aufstehen muss oder wann ich was sagen soll. Außerdem dürfen die Kinder rumlaufen, ohne dass es jemanden stört.

 

Welche Menschen kommen zu Open-Air-Tauffesten?

Monika Geray: Bei mir waren es auffällig viele Schulkinder. Gerade Eltern, die ihre Kinder nicht gleich nach der Geburt taufen lassen, warten oft auf eine richtige Zeit. Die Einladung zum Tauffest in diesem besonderen Rahmen – draußen und mit vielen anderen Menschen – sprach die Familien an und kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

 

Was war ein besonders schöner Moment für Sie?

Laura Kohlmeier: Ich finde das Stellen der Tauffrage und die Antwort der Gemeinde schön. Und die Tränen in den Augen der Eltern.

Vivian Moyano: Ganz zu Beginn des Gottesdienstes, als ich mich zum ersten Mal setzte und in dieses vielfältige Bild von Gemeinde mit unterschiedlichen Menschen schaute. Die Taufe als verbindendes Element zwischen Menschen und Generationen wahrzunehmen.

Nils Petersen: Besonders schön war für mich der Moment als die Bänke knapp wurden und ich merkte, dass unsere Werbung für das Fest erfolgreich war.

Luise Westecker: Die Mischung aus wuseligen und besinnlichen Momenten.

Miriam Knierim: Tatsächlich das Ende als wir Liturg*innen uns in den Armen lagen und uns gesagt haben: Das haben wir gut gemacht! Und dass wir uns als Team einfach gern mögen.

Monika Geray: Der Kontrast zwischen der großen Feier mit allen zusammen und dann die ganz individuellen Momente der jeweiligen Taufe.