Spendenaktion Rette den Michel, wer kann

Anke Harnack, Hans-Jörg Czech, Barbara Wussow und Alexander Röder

Nachdem der Michel im Juni wegen massiv zurückgehender Einnahmen zu Spenden aufgerufen hatte, ist die Kampagne „Rettungsringe für den Michel“ in ihre zweite Phase gestartet. Hintergrund der Spendenaktion ist der dramatische Besucherrückgang im Michel wegen der Corona-Pandemie. 

Eine Aktion mit eindrucksvollem symbolischen Charakter: Hauptpastor Alexander Röder ließ am Donnerstag gemeinsam mit prominenten Schirmherren mehr als 30 Rettungsringe mit außergewöhnlichen Geschichten an den Emporen des Michel aufhängen. Die Rettungsringe stammen von Traditionsschiffen und Barkassen ebenso wie Großseglern, Containerriesen und Kreuzfahrtschiffen. Wer den Michel unterstützen möchte, kann ab sofort mit einer Spende eine Patenschaft für das Schiff übernehmen, dessen Geschichte sie oder ihn am meisten anspricht.

 

Promis übernahmen Schirmherrschaft

Am Donnerstag präsentierten Barbara Wussow, Hotel-Chefin des TV-Traumschiffes, Hans-Jörg Czech, Vorstand Stiftung Hamburger Museen, und Anke Harnack, Botschafterin der Seenotretter, die Rettungsringe, für die sie jeweils die Schirmherrschaft übernommen haben. „Ich unterstütze die Aktion gern, weil der Michel in schwere See geraten ist, und wir in Zeiten von Corona alle in einem Boot sitzen“, sagte Barbara Wussow.

Hintergrund der Spendenaktion „Rettungsringe für den Michel“ ist die angespannte finanzielle Situation der Hauptkirchengemeinde aufgrund der Corona-Pandemie. Zurzeit kommen täglich lediglich um die 1.000 Besucher in den Michel, sonst sind es durchschnittlich 3.500. Dieser deutliche Besucherrückgang führt dazu, dass der Michel derzeit auf Spenden angewiesen. Er braucht zusätzlich pro Monat etwa 50.000 Euro, um seine Angebote wie die täglichen kostenlosen Orgelkonzerte oder das tägliche Türmer-Choral aufrecht zu erhalten, so Röder.

 

Finanzielle Voraussetzung der Hauptkirchen anders als bei "normalen" Gemeinden

Das Gesamtbudget von St. Michaelis, rund 2,5 Mio. Euro jährlich, besteht normalerweise zu 85 Prozent aus Besuchereinnahmen. Kirchensteuern in Höhe von rund 365.000 Euro pro Jahr tragen nur 15 Prozent zum Gemeindehaushalt bei. Das liegt daran, dass die Anzahl der Gemeindeglieder verhältnismäßig klein ist. Damit sind die finanziellen Voraussetzungen für den Michel wie auch die anderen evangelischen Hauptkirchen Hamburgs anders als für „normale“ Gemeinden. Zwar hat die Corona-Pandemie auch ihren Kirchenalltag verändert, „sie erhalten jedoch auch in diesem Jahr die Gelder, die ihnen zugesichert worden sind“, so Propst Karl-Heinrich Melzer. „Der Kirchenkreisrat will den Gemeinden Planungssicherheit geben und greift deshalb auch auf Geld aus Rücklagen zurück“, so Melzer weiter. Lobend erwähnte er auch, dass keine Gemeinde auf Kurzarbeit umstellen musste.


Der Mindestbeitrag für eine Patenschaft liegt bei 36,50 €. Für das Museumsschiff „Peking“ und des „Traumschiffs“ liegen die Mindestbeiträge bei 182,50 Euro pro Jahr bzw. 365 Euro pro Jahr. Als Dankeschön werden alle Paten in einer Passagierliste des Schiffes aufgenommen, die in der Galerie der Rettungsringe auf www.st-michaelis.de/patenschaften zu finden ist.