Umbau der Frohbotschaftskirche in Dulsberg beginnt

Die denkmalgeschützte Frohbotschaftkirche prägt den Stadtteil

Dulsberg - Es gab bereits Pläne, sie abzureißen. Doch nun wird die evangelische Frohbotschaftskirche in Dulsberg saniert. In das Gebäude werden zusätzlich eine Kita und das Gemeindehaus eingebaut. Bevor die Bagger rollen, wird an diesem Sonntag noch einmal Gottesdienst gefeiert.

Von außen werden die Veränderungen gering sein: zwei neue Fenster an der Südseite, ein neuer Eingang an der Seitenwand. Aber wer die Frohbotschaftskirche am Straßburger Platz nach Abschluss der Bauarbeiten betreten wird, der wird staunen: In das Kirchengebäude von 1937 werden zwei moderne, zweistöckige Kuben eingebaut. Links das Gemeindehaus, rechts eine Kita, über Brücken und ein Treppenhaus miteinander verbunden.

Mit diesem Bauplan fand die Gemeinde eine Lösung für ein Problem, das sie schon seit 25 Jahren beschäftigt. Die Kirche war baufällig und verschlang hohe Heizkosten. Mit etwa 600 Plätzen bei voller Bestuhlung war sie zudem sehr viel größer, als es für die rund 30 Gottesdienstbesucher pro Sonntag wirklich nötig ist.

Die Dulsberger protestierten gegen einen Abriss

Die Gemeinde dachte bereits daran, sie abzureißen. Gegen diesen Plan aber protestierten die Dulsberger, die den Bau erhalten wollten, selbst wenn sie nicht den Gottesdienst besuchten. Auch der Denkmalschutz widersprach. Erst als Stadt und Bezirk anboten, sich finanziell zu beteiligen, fand man die aktuelle Lösung.

"Das freut uns sehr", sagt Pastorin Maren Wichern. "Niemand von uns wollte die Kirche gern abreißen." Der jetzige Plan hingegen sei im vergangenen Sommer gut aufgenommen worden. "Unsere Priorität war: Wir wollten im Zentrum bleiben", sagt Pastorin Wichern.

Mit dem Umbau wird das charakteristische Gebäude für den Stadtteil erhalten und auch besser ausgenutzt. Die Gemeinde ist besonders im sozial-diakonischen Bereich aktiv. Sie unterhält einen Nachbarschaftstreff, eine Stöberstube und Lebensmittelausgaben.

Kita, Gemeindehaus und Kirche in einem

Auf das Dach kommt eine Solaranlage. Die Kita wird nicht nur wie bisher die Drei- bis Sechsjährigen aufnehmen, sondern auch Platz für Krippenarbeit für die ganz Kleinen bieten. Das neue Gemeindehaus wird über einen großen Gemeindesaal, Gruppenräume und Büros verfügen. Die Seitenschiffe der Kirche sollen für Funktionsräume und Sanitäranlagen genutzt werden.

Gottesdienste sollen nach dem Umbau in der Apsis gefeiert werden. Der etwa 80 Quadratmeter große Raum wird mit Stühlen versehen und soll einen beweglichen Altar und Taufbecken erhalten sowie vielleicht eine kleine Orgel. Die große Orgel der alten Kirche hat bereits eine polnische Gemeinde gekauft.

Rund sechs Millionen Euro soll der Umbau kosten. Etwa die Hälfte wird über die Stadt und den Bezirk finanziert. Zwei Jahre sind als Bauzeit angesetzt. So lange werden die Gottesdienste im bisherigen Gemeindehaus stattfinden – nach dem Umbau will die Gemeinde es verkaufen.

Gottesdienst
Zeit: Sonntag, 10. Januar, 14 Uhr
Ort: Frohbotschaftskirche Dulsberg, Straßburger Platz
Mit Pröpstin Astrid Kleist, anschließend Empfang im Gemeindesaal