Hilfe in der kalten Jahreszeit Winternotprogramm in Hamburg: Hilfe für Obdachlose in der Winterkälte


Die Wintermonate können auch in einer Großstadt sehr kalt werden – in dieser Zeit sind obdachlose Menschen besonders gefährdet und brauchen Unterstützung.

Wenn in Hamburg die Kälte einbricht, sind jene, die auf der Straße leben, besonders gefährdet. Dabei zählt die Hansestadt zu den Hochburgen der Obdachlosigkeit, wie die Diakonie bereits im September 2022 in einer Studie veröffentlichte. „Fast 19.000 Menschen sind in Hamburg wohnungslos. Das ist ein trauriger Rekord“, so Dirk Ahrens, Landespastor und Leiter des Diakonischen Werkes Hamburg.

Gerade nachts kann es bei Minustemperaturen lebensgefährlich werden, wenn man den Elementen schutzlos ausgeliefert ist. Damit die Menschen in diesen besonders schweren Monaten sicher sind, bietet die Kirche eine Reihe von kostenfreien Angeboten an.

Winternotprogramm für Hamburg: Unterbringung in Wohncontainern

Das Angebot umfasst etwa 100 Schlafplätze in Wohncontainern. Diese befinden sich an verschiedenen Standorten: Auf dem Gelände der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, bei der Evangelischen Hochschule für Sozialpädagogik beim Rauhen Haus und verschiedenen Kirchengemeinden.

Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, kann sich an das Diakonie-Zentrum für Wohnungslose wenden:

  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11 bis 16 Uhr
  • Bundesstraße 101
  • 20144 Hamburg
  • Telefon: 040 401782-11

„Die Plätze sind immer sehr begehrt. In einem Container ist viel mehr Privatsphäre gegeben als in den Großunterkünften“, erklärt die Leiterin des Diakonie-Zentrums für Wohnungslose Melanie Mücher im Interview. Ein weiterer Vorteil für die Menschen: Sie können sich auch tagsüber in ihrem Raum aufhalten.

Der Mitternachtsbus: Hilfe in den Nachtstunden

Ein anderes Angebot für die Nacht ist der Mitternachtsbus, der seit mehr als 25 Jahren täglich durch Hamburg fährt. Gegründet wurde die Initiative von Dr. Stephan Reimers, der auch Mitbegründer des Straßenmagazins Hinz&Kunzt ist. Der Bus fährt durch die Hamburger Innenstadt und verteilt kostenfreie Speisen und Getränke sowie Kleidung und warme Decken.

Im Interview zeigt sich Reimers zufrieden mit der Entwicklung des Sozialprojektes: „Der Mitternachtsbus schafft ein Gefühl für sozialen Zusammenhalt in der Stadt.“ Er halte mit seiner Arbeit die Diskussion über eine Leistungsgesellschaft, bei der immer mehr Menschen über erzeugte „Abbruchkanten“ fallen, aufrecht.

  • Bürozeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag, 10 bis 14 Uhr
  • Bundesstraße 101
  • 20144 Hamburg
  • Telefon: 040 401782-15

Neben dem Mitternachtsbus bietet das CaFée mit Herz noch einen weiteren Dienst an: Der Kältebus fährt in den Monaten von November bis April jede Nacht zwischen 19 und 24 Uhr durch die Stadt, um Menschen, die auf der Straße leben und Hilfe benötigen, in eines der Quartiere des Winternotprogramms zu transportieren. Sollten sie keinen Transport wünschen, werden die Menschen mit dem Nötigsten wie Kleidung, einem Schlafsack und einer Isomatte versorgt.

Die Telefonnummer lautet: 0151 65 68 33 68

Tagesangebote und Unterstützung

Auch tagsüber bietet das Diakonische Werk Hilfsangebote für obdachlose Menschen an. So gibt es eine Tagesaufenthaltsstätte im Diakonie-Zentrum für Wohnungslose in der Bundesstraße, in der Bedürftige sich aufwärmen und etwas essen können. Weiterhin gibt es unter anderem die Möglichkeit zu duschen, die Wäsche zu waschen und kostenloses WLAN zu nutzen.

Auch Sozialberatungen sind möglich – einen Termin vorausgesetzt, der mitunter Wartezeiten erfordert. Im Zentrum wird auch eine hausärztliche Sprechstunde angeboten, bei der beispielsweise Infekte behandelt werden.

Neben dem Diakonischen Werk gibt es auch Tagesaufenthaltsmöglichkeiten, die unter anderem von Fördern und Wohnen angeboten werden. Eine Liste mit Aufenthaltsmöglichkeiten und weiteren Diensten für obdachlose Menschen in den Wintermonaten finden Sie auf www.hamburg.de.