Fastenzeit Von Auto bis Zucker – Alternative Fastenideen

Zu fasten meint nicht zwingend, nur von Brot und Wasser zu leben.

Fasten steht nicht für Buße und Scham, sondern für den bewussten Verzicht und die Konzentration auf Wesentliches. Die Fastenzeit kann auch ohne den Verzicht auf Lieblingsspeisen begangen werden, wie durch diese alternativen Fastenideen illustriert wird.

Am 14. Februar, dem Aschermittwoch, beginnt traditionell die Fastenzeit, die bis zum Ostersonntag am 31. März andauert. Während Fasten heutzutage oft mit Diäten assoziiert wird, hat es eine lange Tradition mit religiösem Ursprung. Das evangelische Christentum hat zwar lange Zeit wenig auf das Fasten gesetzt, doch nutzen heutzutage immer mehr Gläubige die 40 Tage vor Ostern für eine Zeit der Reflexion und des Glaubens – ohne zwangsläufig auf bestimmte Lebens- oder Genussmittel zu verzichten. Die Ursprünge der Fastenzeit und alternative Fastenkonzepte werden in diesem Artikel erläutert. 

Geschichte der Fastenzeit 

Fasten als Verzicht, insbesondere auf Nahrung, ist ein elementarer Bestandteil verschiedener Religionen. Der jüdische Jom Kippur, der islamische Ramadan und die 40 Tage vor Ostern im Christentum sind prominente Beispiele. In der Bibel finden sich verschiedene Gründe für das Fasten: Sühne, Trauer oder die Vorbereitung auf göttliche Begegnungen. Diese Traditionen zeigen, dass Fasten nicht nur Trauer und Buße bedeutet, sondern auch eine Vorbereitung auf spirituelle Erfahrungen sein kann. Martin Luther und die Reformatoren lehnten das Fasten als Mittel zur Erlangung göttlicher Gunst jedoch ab und betonten eine persönlichere, geistige Herangehensweise. 

Das Fasten im evangelischen Christentum 

Im evangelischen Christentum ist Fasten mehr als nur Verzicht; es ist eine Zeit der Ruhe, Reflexion und Neuausrichtung. In dieser Zeit können Gläubige ohne Angst vor Verurteilung ihr Leben überdenken und einen Neuanfang wagen. Die Fastenzeit dient der Vorbereitung auf die zentralen christlichen Feste: Weihnachten und Ostern. Der Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten soll nicht als Selbstbestrafung, sondern als spirituelle Übung verstanden werden, die Raum für Gottes Gegenwart schafft und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensweisen anregt. 

Alternative Ideen für die Fastenzeit 

In einer konsumorientierten Gesellschaft kann Fasten als bewusster Gegenentwurf dienen, um sich auf das Wesentliche zu besinnen. Alternativen zum Nahrungsverzicht können beispielsweise sein: 

  • Verpackungsfreies Fasten: Durch die Verwendung von Mehrwegbehältern anstelle von Einwegverpackungen lässt sich der Müll erheblich reduzieren.
  • Medienfreies Fasten: Die bewusste Reduzierung des Medienkonsums, insbesondere des Fernsehens, kann zu einer erholsamen Auszeit führen.
  • Stressfreie Fastenzeit: Yoga und Meditation können helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und Stress abzubauen. 
  • Autofreies Fasten: Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder des Fahrrads fördert die körperliche Gesundheit und reduziert die Umweltbelastung. 

„So viel wie du brauchst“ – Fasten für das Klima 

Klimafasten: Man kann auf unterschiedliche Weise etwas für das Klima in der Fastenzeit tun. Unter dem Motto „So viel wie du brauchst“ laden evangelische Landeskirchen, katholische Bistümer und kirchliche Hilfswerke zur zehnten Ausgabe des „Klimafasten“ ein, eine ökonomische Aktion für Klimaschutz und –gerechtigkeit. Dabei haben die sieben Wochen unterschiedliche Schwerpunkte. 

„Komm rüber“ – Fastenaktion der evangelischen Kirche 

Die evangelische Kirche lädt mit der Aktion „7 Wochen ohne“ dazu ein, die Fastenzeit gemeinschaftlich und mit neuen Perspektiven zu erleben, unter dem diesjährigen Motto „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“. 

Infos zum Klimafasten gibt es unter www.klimafasten.de 

Weiteres zur Fastenaktion der evangelischen Kirche: www.7wochenohne.evangelisch.de