Zusammenarbeit mit Unternehmen

Quelle: Gemeindebrief - Magazin für die Öffentlichkeitsarbeit

Vor einer Zusammenarbeit mit Unternehmen ist es unbedingt erforderlich, im Kirchengemeinderat bzw. im zuständigen Leitungsgremium klare Regeln dafür zu definieren, von welchen Unternehmen Spenden angenommen werden und ob und welche Gegenleistungen von der Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung ggf. angeboten werden können bzw. dürfen.

Eine Kirchengemeinde hat dies z. B. so formuliert und auch veröffentlicht: "Wir grenzen uns jedoch von allen ab, die bewusst gegen das christliche Be­kenntnis oder gegen Menschenwürde und Menschenrechte verstoßen, und von allen Aktivitäten, die illegale oder ökologisch oder ökonomisch anrüchige Anliegen zum Inhalt haben."


Unternehmensverantwortung (CSR) - Neue Werte für Wirtschaft und Gesellschaft

Der Begriff „Corporate Social Responsibility“, auch bekannt als CSR, beschäftigt sich grundsätzlich mit Unternehmen, welche freiwillig Verantwortung gegenüber der Gesellschaft übernehmen. Mit CSR sollen soziale, ökologische und ökonomische Aspekte verknüpft werden, um das Gemeinwohl zu steigern und gleichzeitig einen Unternehmenserfolg zu generieren.

Eine wichtige Form des CSR wird dem Pro-bono-Gedanken zugeschrieben, welchem letztlich immer mehr Beachtung geschenkt wird. Mit Pro-bono-Projekten lässt sich soziales Engagement und Beruf gewinnbringend verknüpfen. Das Sozialunternehmen Proboneo führt engagierte Fach- und Führungskräfte mit gemeinnützigen Organisationen zusammen, damit gute Ideen professionelle Unterstützung finden und Experten etwas für sich und die Gesellschaft tun. (aus: www.proboneo.de)

Mehr über CSR erfahren Sie in einem kleinen Video des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen.


Wie denken eigentlich UnternehmerInnen?

... Jetzt gehe es darum, "mit echten Werten zu überzeugen". Aber welche Werte braucht man für die Produktion von Brause? Für ihn sind das: konzernunabhängig zu bleiben. Aber auch, das Sortiment der Szenemarke weiterhin ausschließlich in Mehrwegflaschen aus Glas abzufüllen. "Wir sind in dieser Unternehmensgröße die Einzigen, die keine PET-Flaschen haben", sagt er. Wichtig ist ihm zudem, bei der Einrichtung des neuen Büros auf 600 Quadratmetern am Steintorplatz Holz statt Plastik einzusetzen. ...

... Die Entscheidung sei für "echte Unternehmer" gefallen, mit denen er "das Verständnis teile", über Themen wie Verantwortung, Engagement, Respekt und Nachhaltigkeit. ...

... "Mir ist wichtig: eine Haltung zu haben und zu zeigen", verteidigt der Firmenchef das Engagement, das mit einer Spendenaktion für Obdachlose verbunden ist. Es gebe kontroverse Diskussionen, damit sei das Ziel erreicht. So bedeut­same Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung oder Aus­beutung dürften keine Randthemen bleiben. ...

(aus einem Interview mit Mirco Wolf Wiegert, dem Chef von Fritz-Kola - veröffentlicht im Hamburger Abendblatt am 06.07.2017 - http://www.abendblatt.de/hamburg/article211147717/Fritz-Kola-darf-Journalisten-zum-G20-Gipfel-nicht-beliefern.html)


Hinweise für die Unternehmens-Recherche

Bei der Recherche nach Unternehmen, die zu Ihnen und Ihrem Projekt passen, gehen Sie am besten nach folgendem Raster vor und bearbeiten Sie nacheinander folgende Punkte:

Nutzen

Was hat das Unternehmen von mir?
  • Imagetransfer
  • Ein lokales „Gesicht“
  • Erfüllung der CSR-Anforderungen (Soziales Engagement)
  • Ein gutes Gefühl der Beschäftigten (Standortmarketing)

 

Was habe ich vom Unternehmen?
  • Nutzung des fachlichen Wissens (z. B. Marketing, Bau, Recht)
  • Sachliche / geldwerte Unterstützung (z. B. Erstellung eines Faltblattes)
  • Vermittlung von Kontakten zu weiteren Unternehmen
  • (Möglichst) finanzielle Unterstützung

Herausforderungen

Was erwartet das Unternehmen von mir?
  • Klare und verlässliche Zusammenarbeit
  • Kurze und schnelle Reaktionen
  • Transparenz
  • Innovationskraft (aus dem sozialen Engagement heraus)
  • Nutzung von Räumen oder Andachten für Firmenfeiern
Was erwarte ich vom Unternehmen?
  • Keine Einflussnahme auf meine Arbeit
  • Zusammenarbeit auf „Augenhöhe“
  • Keine negative Auswirkungen auf mein „kirchliches / soziales“ Image

Unternehmens-Übersichten


Wichtiger Hinweis für die Zusammenarbeit mit Unternehmen

Das Sponsoring sollte in der Regel durch einen Vertrag zwischen der Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung und dem jeweiligen Unternehmen geregelt werden. Hierin sind u. a. die Leistungen und Gegenleistungen und die jeweilige Rechnungsstellung und Zahlung festzulegen. Dies schafft einen verlässlichen Rahmen. Wichtiger ist und bleibt der persönliche Kontakt zwischen den verantwortlichen Personen und die Einbindung des Unternehmens in die Arbeit der Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung.