19.07.2022
Verein „Unsichtbare Eltern“

Das Unbegreifliche sichtbar machen

Familie
Foto: zu sehen ist ein Geschwisterkind, welches das Grab seiner früh verstorbenen Schwester gießt

Wenn Worte fehlen: Der Verein „Unsichtbare Eltern“ gibt stiller Trauer Raum

Wenn Eltern ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verlieren, bleibt vieles unsichtbar – das Leben, die Trauer, die Fragen. Der Verein „Unsichtbare Eltern“ will hier unterstützen: Er schenkt betroffenen Familien Worte, Raum und Sichtbarkeit, und zwar mit viel Achtsamkeit, Erfahrung und Mitgefühl.

Ein Kind im Herzen, zwei an der Hand

Zusammen mit ihrem Mann sei sie eine fünfköpfige, glückliche Familie, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sehen könne. Denn sie trage ein Kind im Herzen und halte zwei Kinder an der Hand. So formuliert es eine betroffene Mutter – sie hat ihre erste Tochter verloren, die nicht mit ins Leben gehen konnte.

Der gemeinnützige Verein „Unsichtbare Eltern“ wurde gegründet, um Familien wie dieser eine Orientierung zu geben. Betroffene sollen Trost finden, und die Trauer um ihre Kinder soll einen angemessenen Raum und Rahmen bekommen. In solidarischen Worten, Gesten und in der Beschreibung von Ritualen möchte der Verein unterstützen, stärken und aufrichten. Pastorin Birgit Berg ist Vorsitzende und begleitet als Traumatherapeutin Mütter und Väter, die ein Kind verlieren oder verloren haben.

Aufklärung, Hilfestellung und Kontaktmöglichkeiten

Schon im Jahr 2021 hatten Eltern und Pastorin Birgit Berg zusammen als einen Zwischenschritt die Webseite www.nachtlichtlein.de entwickelt. Ein erster großer Wegabschnitt, Schicksale sichtbar zu machen, Hilfe bereitzustellen und Eltern zu ermutigen, über ihre Verluste zu sprechen, war geschafft. Der zweite Wegabschnitt ist nun umgesetzt: Der Verein „Unsichtbare Eltern“ ist gegründet und Nachtlichtlein.de zur Adresse www.unsichtbare-eltern.de umgezogen.

Aufklären, begleiten, stärken

Sieben betroffene Eltern, darunter die Vorständinnen Birgit Berg, Sonja Fischer-Frost und Alina Telver, sind als Gründungsmitglieder angetreten: „Wir möchten aufklären, für Zuwendung, Verständnis und Achtsamkeit werben und verteilen in den Hamburger Geburtskliniken und an Interessierte den Flyer ‚Erste Hilfe still geboren‘. Darin gibt es Informationen und Aufklärung darüber, was alles auf einen zukommt, ‚was man darf‘, was man selbst tun und in die Hand nehmen, wie und wo man die Kleinen bestatten kann. Wir helfen, Worte zu finden, machen Angebote für Fortbildungen für Mitarbeitende und bieten Kontaktmöglichkeiten an“, erklärt die Vorsitzende Birgit Berg den Sinn und Zweck des Vereins

Mehr Infos unter: www.unsichtbare-eltern.de

  • Rockenhof 1, 22359 Hamburg
  • Kontakt: info@unsichtbare-eltern.de
  • Der Verein freut sich über jede Unterstützung oder Spende: Deutsche Skatbank: IBANDE 41 8306 5408 0005 2378 90
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