Wie eine Seifenkiste sieht er auf dem ersten Blick aus. Unscheinbar für das, was dieses Gefährt kann. Der erste vollautonome Gießroboter Deutschlands kommt mit ein paar Schläuchen, einem Tank und Leuchten auf vier Rädern daher. Seit 2020 ist er im Einsatz auf dem Friedhof Rahlstedt. Friedhofsleiter Matthias Habel hat ihn „Gießbert“ getauft. „Die Programmierung und Einrichtung hat ein Jahr gedauert“, sagt er. Seit einem halben Jahr bewässert „Gießbert“ die hiesigen Grabstellen. Gesteuert mit einer App.
Der Gieß-Roboter ist ein Vorzeigeprojekt des kirchlichen Friedhofs am östlichen Rande Hamburgs. Und er ist sichtbarer Ausdruck der Bemühungen von Matthias Habel. Seitdem er 2003 zum Leiter wurde, hat das Thema Klimaschutz für ihn Priorität. Binnen zwei Jahren stellte er auf Ökostrom um, ließ eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach der Kapelle bauen. 2005 dann war der Friedhof Rahlstedt der erste klimaneutrale Friedhof Deutschlands. In den darauffolgenden Jahren tauschte Habel fast alle Verbrenner-Fahrzeuge in elektrische Alternativen aus.