Lale Raun: Frau Heine, Sie sagen, dass Sie nicht an Gott glauben. Aber damit haben Sie zumindest ein Gottesbild – eben eines das Sie ablehnen. Wer ist dieser Gott?
Tina Heine: Für mich funktioniert schon die Frage, ‚wer Gott ist‘, nicht. Sie setzt ja bereits etwas voraus. Als Kind habe ich an Gott geglaubt, weil man mir das so erzählt hat. Mein Opa war Superintendent der Kirche, meine Mutter Pastorentochter. Ich wurde konfirmiert, war zugleich Organistin und habe in Kirchen gespielt. Das Gottesbild war dabei ungefähr so: der Vater Jesu, ein Mann mit Bart im Himmel, allmächtig, lenkend. Aber ob ich je wirklich geglaubt habe, weiß ich nicht. Spätestens in der Konfirmationszeit war ich eher distanziert.