Geld für Gutes

Die Verwendung der Kirchensteuer

Ein Pastor im Seelsorge-Gespräch mit einem älterem Ehepaar in der Kirche.

Wofür verwendet die Ev.-Luth. Kirche das Geld ihrer Mitglieder?

Die Kirchensteuer ist für die Evangelische Kirche in Hamburg eine wichtige Einnahmequelle, denn sie ermöglicht es, dass die Kirche ihre vielfältigen Angebote und Dienste aufrechterhalten und weiter ausbauen kann.

Doch wie und wo wird dieses Geld eingesetzt und wie profitieren Menschen der Hansestadt davon? In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die Verwendung der Kirchensteuer in den unterschiedlichen Bereichen der Evangelischen Kirche.

Seelsorge: Eine Wegbegleitung in schweren Zeiten

Die Seelsorge hilft Menschen, die sich in Krisensituationen oder anderen schweren Lebenslagen befinden und stellt einen wichtigen Bereich der Verwendung von Kirchensteuergeldern dar. Denn die verschiedenen Angebote stehen den Menschen oft kostenlos und unabhängig von der eigenen Kirchenmitgliedschaft oder finanziellen Situation offen.  

Die Seelsorge wird zumeist von ausgebildeten (Pfarr)Personen in den Kirchengemeinden geleistet, die vertrauliche Gespräche, Trost und Orientierung bieten. Es gibt unterschiedliche Seelsorge-Angebote, je nach Lebenslage. Beispiele sind:

  • Krankenhausseelsorge: Seelsorger*innen im Krankenhaus unterstützen Patient*innen, Angehörige und das Personal durch Gespräche, Trost und spirituelle Begleitung
  • Notfallseelsorge: Hierbei wird Betroffenen von traumatischen Ereignissen (wie Unfällen oder plötzlichem Verlust) emotionaler Beistand geboten
  • Telefonseelsorge: Ein Rund-um-die-Uhr-Angebot für Menschen in Krisensituationen (auch per Chat) 

Bildung, Erziehung und Kultur

Ein wesentlicher Teil der Kirchensteuer wird von der Evangelischen Kirche in Bildung und Erziehung investiert, was beispielsweise die Förderung von kirchlichen (Hoch- sowie Fach-)Schulen wie auch den Religionsunterricht und Erwachsenenbildung beinhaltet.  

Kulturveranstaltungen und Programme für Kinder, Jugendliche und Familien gehören genauso in diesen Bereich wie der Konfirmandenunterricht. 

Diakonie: Ein weltweites Engagement

Um Bedürftigen auf lokaler und globaler Ebene zu helfen, investiert die Evangelische Kirche einen wesentlichen Teil der Kirchensteuer in die diakonische Arbeit. Vom griechischen „Diakonia“ (Dienst) abgeleitet, unterstützt die Diakonie mit rund 30.000 Einrichtungen in Deutschland Menschen in den Bereichen Sozialarbeit, Gesundheitswesen sowie Kinder- und Jugendarbeit.

Wesentliche Einsatzbereiche der Diakonie sind unter anderem:

  • Hilfe für Menschen in Not: Darunter fällt die Beratung bei finanziellen, familiären oder psychischen Problemen sowie der Unterstützung von Schwangeren, Suchtkranken oder Verschuldeten
  • Kinder- und Jugendhilfe: Das involviert beispielsweise den Schutz und die Förderung durch Tagesgruppen, betreutes Wohnen und die Familienhilfe
  • Geflüchtetenarbeit: Unterstützung bei Integration, Sprachkursen und behördlichen Anliegen 

Das Ehrenamt: Eine starke Gemeinschaft

Sehr viele kirchliche Angebote werden vom Ehrenamt getragen. Das Engagement der Ehrenamtlichen reicht dabei von der Mithilfe in Suppenküchen und Lebensmittelverteilung bis hin zur Begleitung von Ferienlagen, der Initiierung von Projekten oder auch Sportgruppen. Kurzum: Das gemeinnützige Arbeiten ist für die Kirche – aber auch für die Gesellschaft als Ganzes – enorm wichtig.

Die Verwendung der Kirchensteuer liegt in diesem Bereich vor allem in der Förderung und Koordination ehrenamtlicher Arbeit. Unter anderem schließt das Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche, bzw. Ehrenamtskoordinator*innen mit ein. 

Unterstützung der Gesellschaft durch soziale Projekte

Soziale Projekte, wie etwa Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie Kita-Angebote, die Betreuung von Senior*innen und Obdachlosenhilfe werden durch die Kirchensteuer mitfinanziert.

So kann die Evangelische Kirche in Hamburg und auf der ganzen Welt ihren Teil zu einer sozial gerechteren Welt beitragen und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken.

Kirchliche Gebäude und Infrastruktur: Ein Fundament, getragen von der Kirchensteuer

Zahlreiche Immobilien, darunter historische Kirchen, aber auch Gemeindehäuser und viele soziale Einrichtungen, werden von der Evangelischen Kirche verwaltet. Kirchliche Gebäude sind also viel mehr als „nur“ Orte für Gottesdienste. Die große finanzielle Herausforderung des Unterhalts dieser Gebäude wird maßgeblich durch die Verwendung von Kirchensteuern ermöglicht.

Darüber hinaus hat es sich die Evangelische Kirche zur Aufgabe gemacht, ihre Gebäude nachhaltig und klimafreundlich zu modernisieren. Maßnahmen wie beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz oder der Einbau moderner Heizsysteme werden mitunter von Kirchensteuergeldern finanziert, sodass kirchliche Gebäude auch zukünftigen Generationen als Ort des Glaubens, der Begegnung und Kultur erhalten bleiben können.

Kirchliche Leitung und Verwaltung: Für eine funktionierende Kirche

Die Verwendung der Kirchensteuer ist auch im Bereich der Organisation und Verwaltung der evangelischen Kirche von großer Bedeutung. Als eine der größten Arbeitgeberinnen in Deutschland trägt die Kirche für ihre Mitarbeitenden eine hohe Verantwortung: Die Kirchenleitung trägt umfassende Entscheidungen im geistlichen, juristischen sowie betriebswirtschaftlichen Bereich. Darunter fallen beispielsweise die Verwaltung von:

  • Personal
  • Finanzmittel
  • Pensionen

Darüber hinaus organisiert und finanziert die Verwaltung zahlreiche gesellschaftlich wichtige Angebote, darunter fallen beispielsweise:

  • Seelsorge
  • Soziale Arbeit (bspw. Obdachlosenhilfe)
  • Kinder-, Jugend- und Familienangebote 

Transparenz und Kontrolle

Demokratische Strukturen und unabhängige Rechnungsprüfungen der evangelischen Kirche gewährleisten eine transparente Verwendung der Kirchensteuer und anderer finanzieller Mittel.

 

Gremien garantieren Mitspracherecht

Wofür werden die finanziellen Mittel der Kirchensteuer genutzt? Synoden auf Bundes- und Landesebene und deren gewählte Mitglieder (bestehend aus kirchlichen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen) beschließen die Haushaltspläne und legen die Grundsätze für den Umgang mit den Finanzmitteln fest.

Auf Gemeindeebene entscheiden die Kirchengemeinderäte im Interesse ihrer Gemeindemitglieder.

 

Unabhängige Rechnungsprüfungen

Auf allen Ebenen der Kirche (Kirchengemeinde, Landeskirche, Evangelische Kirche in Deutschland) kontrolliert die Rechnungsprüfung (bestehend aus ehrenamtlichen Prüfer*innen auf Gemeindeebene bzw. unabhängigen Rechnungsprüfungseinrichtungen für überörtliche Bereiche) die korrekte Verwendung der Kirchensteuer. Geprüft werden dabei:

  • Haushaltsführung
  • Vermögensverwaltung
  • Personalwirtschaft
  • Baumaßnahmen

Hierbei stellen die Prüfer*innen sicher, dass die Mittel zweckentsprechend, wirtschaftlich und sparsam eingesetzt werden. Nach Abschluss der Prüfung erhalten sowohl die geprüfte Stelle als auch die zuständigen Gremien (bspw. Synoden) detaillierte Berichte.

Die Verwendung der Kirchensteuer spielt eine zentrale Rolle für das Funktionieren und die Wirkung der evangelischen Kirche in Deutschland. Sie sichert die Finanzierung zahlreicher Angebote und Dienste, die weit über die Kirche selbst hinausgehen und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. 

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