Pfingsten erklärt

Was wird eigentlich an Pfingsten gefeiert?

Weiße Taube fliegt im blauen Himmel.

Pfingsten – ein Fest der Verständigung

Jährlich freuen wir uns auf die freien Pfingsttage – doch was feiern wir eigentlich? Eine Theologin erklärt.

Sprache, Geist und Gemeinschaft

Pfingsten ist das Fest, das die Überwindung von Grenzen feiert. Es erinnert an einen Moment, in dem Menschen einander verstanden haben – trotz unterschiedlicher Sprachen und Herkunft. In der Apostelgeschichte heißt es: „Denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden“ (Apg 2,6). 

Christ*innen feiern dieses Ereignis als die „Aussendung des Heiligen Geistes“: ein Impuls, der Menschen verbindet, ermutigt und in Bewegung bringt. Pfingsten steht für die Erfahrung, dass Verständigung möglich ist – über Worte hinaus. Ein Fest der Gemeinschaft, Offenheit und Resonanz. 

Pfingsten zeigt, dass wahre Verständigung oft über die bloßen Worte hinausgeht. Es geht um eine Erfahrung, die uns in den Kern unseres Seins trifft – ein Moment des unmittelbaren, erlebten Verständnisses, der uns über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg miteinander verbindet. Es ist eine Form der Kommunikation, die nicht erklärt werden muss, weil sie unmittelbar erfahrbar ist.

Vom Verstummen zum Erzählen

Diese überraschende Erfahrung, von der die Bibel berichtet, ist für Christinnen und Christen bis heute bedeutsam: Pfingsten ist der Moment, in dem der Heilige Geist auf die Jünger Jesu kommt. Nach einer Phase der Unsicherheit und Entmutigung verändert der Geist die Situation grundlegend: Jesus war auferstanden – und nun ist er ihnen durch die Himmelfahrt erneut entzogen. Zurück bleiben Ratlosigkeit und Schweigen. 

Doch die Kraft des Geistes öffnet ihren stummen Mund. Sie beginnen zu reden, zu erzählen – von dem, was sie mit Jesus erlebt haben. Sie behalten ihre Geschichte nicht länger für sich. Sie sprechen von Hoffnung, Heilung, Umkehr. Dabei ist das Erstaunliche: Die Menschen um sie herum können es verstehen – jede und jeder in der eigenen Sprache.

Pfingsten – verstanden werden über Worte hinaus

Pfingsten steht für eine Erfahrung, in der Menschen sich verstanden fühlen – existenziell, nicht nur sprachlich. Die biblische Erzählung ist kein Übersetzungswunder im technischen Sinn, sondern ein Beziehungsgeschehen. Verständigung wird möglich. Die Sprache ist dabei das Mittel, aber nicht der eigentliche Punkt.

Der Heilige Geist steht in der christlichen Tradition für das, was Menschen über sich hinausführt: für Bewegung, Zeugnis, Mut. So kann das sogenannte Sprachenwunder als Ausdruck einer Kraft verstanden werden, die Kommunikation ermöglicht, wo sie zuvor blockiert war – durch Angst, Grenzen oder Schweigen.

Dabei geht es nicht einfach darum, die „richtige“ Sprache zu sprechen. Entscheidend ist, dass das Gesagte beim Gegenüber ankommt – dass es verstanden wird, weil es Resonanz findet. Verständigung entsteht nicht durch formale Übereinstimmung, sondern durch einen gemeinsamen Raum des Verstehens. Genau das geschieht an Pfingsten: Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen verstehen einander – weil sie durch das gemeinsame Ereignis verbunden sind.

Das könnte Sie auch interessieren
Eine Frau im Gespräch mit einem älterem Mann im Rollstuhl.
Glauben verstehen

 

Die Kirchensteuer

 

Ein Stempel mit der Aufschrift Kirchensteuer.
Glauben verstehen

 

FAQ zur Kirchensteuer

 

Kontakt

Auf vielen Wegen für Sie erreichbar:
ServiceCenter Kirche und Diakonie Hamburg

E-Mail

Kontakt zum Service-Center

WhatsApp

Chatten Sie mit uns

Telefon

Montag – Freitag, 9 – 17 Uhr

Social Media

Besuchen Sie uns auf allen Kanälen