Anfang September kamen 14 Menschen aus dem Quartier in den Gemeindesaal, um die Hamburger Theologin Sarah Ntondele zu hören, die über die Stimmen schwarzer Menschen in der evangelischen Kirche und über ihre Erfahrungen sprach. Eine davon ist, wenig sichtbar und in vielen Bereichen ausgegrenzt zu sein. Doch „es gibt uns“, sagt Ntondele, „und wenn wir nicht da sind, hat das einen Grund.“ Die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen und sich in kleinen Gruppen auszutauschen, gab Gelegenheit, sich auch mit den eigenen Anteilen auseinanderzusetzen. Anderen zuzuhören, verändere auch einen selbst, sagt Ingeborg Klöckner. „Es ist wichtig, Lebensrealitäten wahrzunehmen, die hier nicht vertreten sind.“
Auch die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen und Initiativen im Quartier ist Bestandteil der Reihe, die vom Verein „Andere Zeiten“ gefördert wird. Im Oktober wird Jonas Zipf, kaufmännischer Geschäftsführer der Kulturfabrik Kampnagel, darüber sprechen, wie im Kunst- und Kulturbetrieb Schutzräume für queere Menschen geschaffen werden. „Wir wollen unserem Anspruch gerecht werden, so gut es geht ein sicherer Ort zu sein“, erläutert Friederike Arnold. „Und das geht besser, wenn wir geübt darin sind, hinzuhören, die eigene Perspektive kritisch zu hinterfragen und Menschen so zu sehen, wie sie sich selbst und die Welt erleben.“
Bis Herbst 2025 sind weitere Termine geplant, wo es unter anderem um Themen wie psychische Erkrankungen und Armut gehen soll. Für eine gute Nachbarschaft ist es wichtig, sich mit den Initiativen im Quartier zu vernetzen und mit den Menschen im Stadtteil im Gespräch zu sein – auch über die Gesprächsreihe hinaus.