Die Regale sind allesamt aus Holz gebaut, das einmal woanders Verwendung fand. „Eines ist aus einer alten Slumhütte entstanden“, erzählt Günter Schwarz. Sie fand ihren Weg aus Afrika zu einem Kirchentag in Deutschland und schließlich nach Hamburg. Im Sommer 2022 ist eine Telefonzelle hinzugekommen. „Die Telekom hat mehrere davon ausrangiert und verkauft“. Da die Telefonkabine Schutz vor Nässe bietet, finden hier nun die Bücher Platz.
Mittwoch, 12 Uhr. Die Gruppe von Menschen am Tauschregal ist immer noch da. An der Hauswand der Bramfelder Laterne weht eine Friedensflagge, gleich hinter dem Areal der Tauschregale befinden sich zwei Kirchenkaten, in denen zwei ehemals Wohnungslose untergekommen sind. Ein Hochbeet, jetzt im Januar, etwas unscheinbar, steht am Rande des Geländes. Hier im Außenbereich der Bramfelder Laterne kommen unterschiedliche Menschen und Bedürfnisse zusammen. Dass es so harmonisch abläuft, ist vor allem auch Günter Schwarz zu verdanken. „Mein Mann ist ein guter Mediator“, sagt Maria Härtel. Wenn es einmal Diskussionen gebe, dann suche er das Gespräch. Mit Erfolg, erzählt sie.
Seit vergangenem Sommer stehen vor den Tauschregalen ein Tisch und Stühle. Neben dem Bereitstellen und Suchen ausrangierter Dinge, treffen sich Menschen hier seither bei gutem Wetter auf einen Plausch bei Kaffee. Tauschregal ja, Begegnungsort noch viel mehr: Das ist die Bramfelder Laterne heute.