Der Tod ist die radikalste Erfahrung von Unverfügbarkeit.
Zwar kann der Mensch seinem Leben selbst ein Ende setzen – aber er weiß nicht, was er damit herbeiführt. Der Tod bleibt ein Ereignis, das sich dem Bewusstsein entzieht. Er ist die Grenze aller Erfahrung, er entzieht uns Kontrolle, macht deutlich, dass das Leben kein Projekt ist, das sich beliebig verlängern oder perfektionieren lässt.
Und doch, gerade deswegen, wehren wir uns gegen ihn: mit allen Mitteln der Medizin, der Psychologie, der Selbstoptimierung – und nicht zuletzt mit religiösen Vorstellungen.