19.06.2025
Religionsunterricht für alle

Hamburger Schulen: „Kein Platz für Übergriffe und Diskriminierung“

Politik und Gesellschaft
Unterschrieben die gemeinsame Erklärung (v. l.): Ali Örter (Alevitische Gemeinde Hamburg), Christopher Haep (Erzbistum Hamburg), Martin Vetter (Nordkirche), Ksenija Bekeris (Schulsenatorin), Thorsten Altenburg-Hack (Landesschulrat Hamburg), Katharina von Fintel (Behörde für Schule und Berufsbildung), David Rubinstein (Jüdische Gemeinde), Özlem Nas (Schura Hamburg), Furkan Baglama (DITIB Nord) und Yilmaz Cevik (VIKZ Hamburg).

Respektvoller Umgang

Die Vertreter*innen der großen Religionsgemeinschaften haben nach Übergriffen an mehreren Hamburger Schulen ein Zeichen für respektvollen Umgang im Miteinander gesetzt. In der gemeinsam mit Schulsenatorin Ksenija Bekeris unterzeichneten Erklärung fordern sie gegenseitiges Verständnis und klare Haltung.

Martin Vetter unterzeichnet die Erklärung

Am Mittwochvormittag haben die Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) und die Vertreter*innen der großen Religionsgemeinschaften – unter anderem Propst Martin Vetter – eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Hintergrund waren Vorfälle an Hamburger Schulen, bei denen es Übergriffe seitens muslimischer Kinder auf andere Schüler*innen gab. 

In der Erklärung heißt es unter anderem: „In Hamburgs Kitas und Schulen ist kein Platz für Übergriffe und Diskriminierung jeglicher Art.“ Weiterhin verbiete der gegenseitige Respekt jede Art von Überwältigung, „egal von wem, gegen wen und gerade auch dann, wenn Zwang unter dem Deckmantel vermeintlich religiöser Vorschriften ausgeübt wird“.

Die unterschriebene Erklärung zum Download

Unterschrieben die gemeinsame Erklärung (v. l.): Ali Örter (Alevitische Gemeinde Hamburg), Christopher Haep (Erzbistum Hamburg), Martin Vetter (Nordkirche), Ksenija Bekeris (Schulsenatorin), Thorsten Altenburg-Hack (Landesschulrat Hamburg), Katharina von Fintel (Behörde für Schule und Berufsbildung), David Rubinstein (Jüdische Gemeinde), Özlem Nas (Schura Hamburg), Furkan Baglama (DITIB Nord) und Yilmaz Cevik (VIKZ Hamburg).

Unterschriebene Gemeinsame Erklärung

Hier finden Sie die unterschriebene Erklärung der Religionsvertreter*innen.

Religionsunterricht für alle als zentraler Ort für Dialog und Verständigung

Betont wird in der Erklärung darüber hinaus die gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten, Haltung gegenüber Übergriffen aber auch der pauschalen Vorverurteilung ganzer Gruppen zu zeigen. Die Vertreter*innen der am „Religionsunterricht für alle“ (Rufa) beteiligten Religionsgemeinschaften sehen das Unterrichtsfach als zentralen Ort der Verständigung und des Dialogs. „Religiöse Vielfalt zu leben bedeutet, die Werte anderer anzuerkennen. In Hamburg leistet der Religionsunterricht für alle dafür wertvolle Beiträge“, so Propst Martin Vetter.

In der Erklärung heißt es darüber hinaus: „Hamburg ist eine Stadt der kulturellen und religiösen Vielfalt. Aus diesem Reichtum heraus gestalten wir die Zukunft unserer Stadt“, heißt es weiter in der Erklärung. „Kinder und Jugendliche wachsen gemeinsam auf und üben das Miteinander schon früh in Kita und Schule ein. Hier lernen sie einander mit ihren Besonderheiten und Gemeinsamkeiten kennen und schätzen.“

Übergriffe werden nicht geduldet – sind aber kein flächendeckendes Problem

Die Religionsvertreter*innen bei der Sondersitzung

Hintergrund der gemeinsamen Erklärung waren Vorfälle von Radikalisierung und Extremismus an einzelnen Hamburger Schulen, wie die Schulsenatorin gegenüber dem Hamburger Abendblatt bestätigte. „Wir sind gerade dabei zu erfahren, was vorgefallen ist.“ Man sei mit den betroffenen Schulen in einem Austausch, ein flächendeckender Konflikt sei nicht vorhanden, so die Senatorin. „Jetzt ist die Zeit, zu sagen, dass wir Übergriffe nicht dulden, keinen einzigen.“

Özlem Nas vom Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schure) erklärte gegenüber dem Abendblatt, dass solche Konflikte wie jüngst an den Schulen nicht neu seien und man permanent daran arbeite, Übergriffe zu bekämpfen. Mit Blick auf die zunehmende Stigmatisierung und dem antimuslimischen Rassismus warnt sie allerdings davor, von einem „flächendeckenden Problem“ zu sprechen – denn das sei nicht der Fall. 

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