Kirche queer gedacht – Lesbische Sichtbarkeit im Wandel der Zeit
Viel Geduld und Leidensfähigkeit hätten die drei Jahrzehnte geprägt, sagt LuK-Sprecherin Jessica Diedrich. Mittlerweile sei vieles erreicht worden, so gebe es heute lesbische Pastorinnen und die gleichgeschlechtliche Trauung. Dennoch gelte es auch in der Kirche, rechtsradikalem gesellschaftlichem Druck standzuhalten. Mehr dazu im Interview.
Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum dreißigjährigen Bestehen! Zum Geburtstag wird es eine Podiumsdiskussion unter anderem mit Katharina Fegebank geben. Was wird das Thema sein?
Jessica Diedrich: Vielen Dank! Wir feiern unser Jubiläum am Tag der lesbischen Sichtbarkeit. Darum soll es auch in der Podiumsdiskussion gehen: Die lesbische Sichtbarkeit in den verschiedenen Bereichen der Teilnehmerinnen, also Politik, Kirche, LSBTIQ*-Zusammenhängen und für Geflüchtete. Und dies tun wir im Blick auf die letzten 30 Jahre, die heutige Situation und die Zukunft.
Was waren Beweggründe für die Gründung von Lesben und Kirche Hamburg vor 30 Jahren?
Wir wollten dazu beitragen, lesbische (und schwule) Lebensformen in Kirche sichtbar und offen lebbar zu machen. Damals war Homosexualität ein Amtshindernis für Pastor*innen, Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare im Pfarrhaus war nicht erlaubt und Segnungen oder gar Trauungen waren undenkbar.