Queere Menschen sind immer willkommen
Begegnet man Pastor Jan Roßmanek an diesem Tag, dürften ihn wohl die wenigsten als Geistlichen einordnen, schließlich zeigt er zur CSD-Parade ziemlich viel Haut – und hat einen Kaugummiautomaten wie einen Rucksack angeschnallt. „Ich habe eine gute Klamotte für diese Veranstaltung an“, sagt er und lacht. „Das verwirrt manche auch, wir spielen damit, dass wir Kirchenleute sind, wir spielen mit Coolness … und auch ein bisschen mit Sexiness.“ Die Message dabei: Kirche ist hier bei euch und nicht gegen das, was ihr vielleicht glaubt. Im Gegenteil.
Queerness ist für manche Menschen auch 2024 noch immer ein heikles Thema, gerade in Verbindung mit Religion. Dabei sei den meisten oftmals gar nicht klar, dass die evangelische Kirche queere Menschen genauso unterstütze wie alle anderen, erklärt Pastorin Angelika Gogolin. Für sie selbst sei die Arbeit mit und auch die Trauung von queeren Paaren eine Selbstverständlichkeit. Doch: „Wenn es normal wäre, dann müssten wir ja nicht mehr darüber sprechen – und deswegen fühlt es sich für mich auch seltsam an, dass wir immer noch darüber sprechen. ‚Wir trauen auch queere Paare‘ ist ein komischer Satz – natürlich tun wir das!“